Im Zeichen des Kreuzes

Im Zeichen des Kreuzes - Brettspiel von Ronald Hofstätter, Philipp Hugelmann

Der erste Kreuzzug

"Auf, auf ihr tapferen Recken! Es gilt das Heilige Land von den Sarazenen zu befreien. Stürzt Saladin und befreit die Heilige Stadt. Gottes Ruhm und Ehre wird auf ewig Euer sein!"

So oder so ähnlich ("Du musst hier unterschreiben, dann kannst du eine Kreuzfahrt gewinnen!") wird es sich damals abgespielt haben, als die tapferen, blutrünstigen, religiös verblendeten und goldgierigen Kreuzfahrer neue Mitstreiter gesucht haben. In "Im Zeichen des Kreuzes" übernehmen bis 5 Spieler die Rollen der bekanntesten Kreuzfahrer, die sich alle mit Ruhm eindecken wollen. Zur Verfügung stehen ihnen neben Truppen auch noch Schatzkisten, die die Währung im Spiel symbolisieren. Das stärkste Heer eines Kreuzfahrers kann 30 Truppenteile umfassen. Das Spiel gewinnt der Spieler, der Jerusalem aus den Klauen des üblen Sarazenenkönigs befreit.
Die Heere der Spieler starten an unterschiedlichen Stellen in Europa. England, Deutschland, Italien und Frankreich. Auch sind sie verschieden ausgerüstet.

"What do I do next?", said the Bishop to the Priest,
"I have spent my whole life waiting, preparing for the Feast,
And now you say Jerusalem has fallen and is lost,
The King of Heathen Saracen has seized the Holy Cross"

Um sich im Spiel zu bewegen, werden Aktionskarten ausgespielt. Es gibt drei verschiedene Geländetypen: Ebene, Berg und Meer. Außerdem gibt es noch Jokerkarten, die für jeden Geländetyp gelten. Die anderen Karten im Stapel haben Auswirkungen auf das Spielgeschehen.

Then the Priest said "Oh my Bishop, we must put them to the sword,
For God in all His mercy will find a just reward,
For the Nobleman and sinners, and Knights of ready hand
Who will be the Lord's Crusader, send word through all the land."

Nun machen sich die Armeen also auf den langen beschwerlichen Weg nach Jerusalem. Auf der Karte gibt es noch zwei Felder, die von feindlichen Heeren besetzt sind. Spielt man eine Karte aus, auf der das Zeichen des Heeres abgebildet ist, darf man es ein Feld weit bewegen. Das Gleiche gilt auch für Piraten. Auf dem Mittelmeer treiben zwei Freibeuter ihr Unwesen.
Kämpfe werden ausgetragen, indem man alle beteiligten Armeen (Holzwürfel) in den Würfelturm wirft. Diesen Turm findet man auch bei "Wallenstein". Nicht immer kommen die Würfel auch raus, die man rein geworfen hat. Kommen mehr Würfel der Spieler zum Vorschein als Würfel der Feinde, gewinnt der Spieler. Dabei zählen Würfel von anderen Spielern als befreite Gefangene, die auf der Seite der Christen mitkämpfen. Gewinnen die Sarazenen, kommen die übrigen Würfel auf das Feld, auf dem gekämpft wurde und warten auf die nächste Schlacht.

"Tell me what to do", said the King upon his throne,
"But speak to me in whispers, fpr we are not alone,
They tell me that Jerusalem has fallen to the hand
Of some bedevilled Eastern Heathen who has seized the Holy Lans."
Then the Chamberlain said "Lord, we must call upon our foes
In Spain and France and Germany to end our bitter wars,
All Christian men must be as one and gather for the fight,
You will be their leader, begin the Battle cry"

Neben den Kämpfen gegen Sarazenenarmeen und die Piraten, kann man moslemische Städte plündern. Will man eine Stadt plündern, dreht man ihren Counter um und sieht, mit wie vielen Truppen die Stadt verteidigt wird. Beim Sieg erhält man genauso viele Schatztruhen. Man kann auch christliche Städte plündern, aber das hat negative Folgen. Man erhält zwar auch Schatztruhen, mit denen man sich neue Truppen kaufen kann, aber die Motivation sinkt um drei Punkte. Außerdem kann man in dieser Stadt bis zum Schluss keine neuen Truppen anwerben. Für eine Schatzkiste erhält man zwei Truppen.

High on a hill, in the town of Jerusalem
There stood Saladin, the King of the Saracens,
Whoring and drinking and snoring and stinking, around him his army lay,
Secure in the knowledge that he had won the day.
A messenger came, blood on his feet and a wound in his chest,
"The Christians are coming!" he said, "I have seen their Cross in the West!"
In a rage Saladin struck him down with his knife,
And he said "I know that this man lies,
They quarrel too much, the Christians could never unite!"

Jerusalem wird von 15 Truppen verteidigt. Im Laufe des Spieles kommen aber mehr dazu, denn einige Aktionskarten verstärken die Verteidiger. Die ersten drei Angreifer erhalten eine Belohnung vom Papst, auch wenn sie verlieren. Wer einen Kampf verliert, muss Motivation abziehen und ein Feld räumen. Hat man allerdings keine Truppen und keine Truhen mehr, so gilt man als besiegt und muss von vorne beginnen.

Closer they came, the army of Richard the Lionheart,
Marching by day and night, with soldiers from every part,
And when the Crusaders came over the mountain and they saw Jerusalem,
They fell to their knees and prayed for her release.

They started the battle at dawn, taking the city by storm,
With horsemen and bowmen and engines of war,
They broke through the city's walls,
The Heathens were flying and sreaming and dying,
And the Christian swords were strong,
And Saladin ran when he heard their victory song.

© Chris de Burgh: Crusader, 1979

"Im Zeichen des Kreuzes" ist ein eher einfaches Spiel. Man muss nicht sehr viel überlegen, Hauptsache, man hat gute Karten gezogen. Jan hatte etwas Pech, was das Nachziehen anging, bis zur Mitte des Spiels hatte er keine Geländekarte aus Meer gezogen. So verlor er seine Armee relativ leicht gegen Piraten, die wir immer wieder auf ihn zu bewegten. Auch Sylvia verlor ihre Mannen gegen die üblen Mittelmeerpiraten und musste noch mal neu anfangen. Das allerdings hinderte sie nicht daran, zu gewinnen. Ich saß mit meiner Armee auf Kreta fest und zog keine Meerkarte nach. Mein erster Angriff auf Jerusalem schwächte den Gegner, so dass Sylvia leichtes Spiel hatte. Das führt zur Frage, warum man, wenn es eigentlich keine wirkliche Chance gibt, angreifen sollte. Gut, als erster Angreifer erhält man 5 - 10 Truppen. Aber man muss ja auch investieren. Wenn ich nur mit dreien angreife, wird Jerusalem nicht wirklich geschwächt, denn überzählige Truppen kommen mit dem nächsten Kampf wieder in den Turm.
Der geschichtliche Rahmen ist gut recherchiert, besonders die beigelegte Kurzchronik des ersten Kreuzzugs überzeugt. Auch wenn die einzelnen Ritter nicht gegeneinander stritten, wer denn nun Jerusalem zuerst erobern dürfe, kann das Spiel als historisches Spiel durchgehen.



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Kurzinfos

Im Zeichen des Kreuzes

Gesamtbewertung

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Autor

Ronald Hofstätter, Philipp Hugelmann

Verlag

Queen Games

Erscheinungsjahr

2001

Spieleranzahl

2 - 5

Dauer

ca. 90 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

Nicht mehr erhältlich

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