| Hotel SamoaTraumstrand, Sonne, All-inclusiveUrlaub auf Samoa. Das ist ja wohl der Traum eines jeden. Sonne, Strand und blaues Meer unter einem blauen Himmel. Was begehrt das Herz mehr? Und nun stelle man sich vor, dass man diese himmlische Umgebung das ganze Jahr über genießen könnte. Wie? Ganz einfach. Wir eröffnen einfach ein Hotel auf Samoa und verdienen uns an den Touristen eine goldene Nase.
Wenn das so einfach wäre, würde ich jetzt sicherlich nicht hier sitzen und diese Rezension schreiben. Aber da wir im Spiel spielend leicht in die Rolle eines samoanischen Hoteliers schlüpfen können, bleib ich hier und schreibe zu Ende. Die 3 bis 6 Spieler verfügen alle über ein kleines Hotel mit sechs Zimmern. In jedem Zimmer findet ein Gast Platz, die Verliebten sind die Ausnahme, sie können auch auf engstem Raume untergebracht werden. Insgesamt werden 12 Runden gespielt, in denen sich die Spieler entscheiden müssen, ob sie Gebäude kaufen, beziehungsweise ihre Zimmer ausbauen, oder neue Touristen anlocken; denn im Gegensatz zum realen Leben entscheiden hier die Hotelbesitzer ob und wenn ja, wen sie in ihre kostbaren Zimmer einziehen lassen.
Zu Beginn werden die zwölf Touristenkarten in einer Reihe offen ausgelegt. Sie zeigen die Flaggen von vier Nationen: Deutschland, England, Norwegen und Japan. Im ersten Spiel sollte man die Karten nach den Zahlen ordnen, mischen und dann aufdecken. So gibt es immer je vier Karten vier unterschiedliche Nationen. In darauffolgendenden Spielen kann man auf das Sortieren verzichten, was allerdings die Touristenfluktuation erhöht.
In jeder Runde wird eine Karte aufgedeckt, die angibt, wie viele Touristen in wie viel Gruppen bei wie viel Spielern auf die Insel kommen. Je nach Anzahl werden Touristen aus dem Vorrat genommen und offen auf die Karte gelegt. Nun kommen noch zwei Erweiterungen unter die aktuelle Länderkarte und die Versteigerung kann beginnen. Wichtig beim Ersteigern: Bekomme ich etwas, ist meine Karte weg. Sie kommt auf meinen eigenen Ablagestapel. Bekommt ich nichts, weil andere bessere Gebote abgegeben haben, nehme ich meine Karte wieder auf die Hand.
Die Kaufphase teilt sich in zwei Aktionen: Gebäude kaufen und Touristen "anwerben": Meine 11 Bietkarten haben je zwei Zahlen. Die obere gibt die Summe an, die ich bereit bin für ein Gebäude zu bezahlen und die untere gibt die Einnahmen an, die ich für jeden Touristen, der bei mir landet, bekomme. Eins geht aber nur. Entweder Gebäude oder Tourist. Nachdem alle Spieler verdeckt eine Karte gelegt haben wird aufgedeckt. Der Spieler mit dem höchsten Gebot darf als erster ein Gebäude nehmen und entsprechend bezahlen. Will er nicht, ist der Spieler mit dem nächsthohen Gebot an der Reihe. Bei Gleichstand entscheidet die Gleichstandskarte, die immer zwischen zwei Spielern liegt und am Ende einer Runde weitergegeben wird. Im Uhrzeigersinn darf nun der nächste Spieler kaufen, gegen den Uhrzeigersinn wäre es bei Gleichstand, wenn es um die Touristen geht.
In der Regel wird erst relativ spät klar, dass die Karte weitergegeben wird. Zunächst sah alles danach aus, dass Immo, der bei uns fünf Spielern der Karte genau gegenüber saß und somit je zwei Spieler rechts und links hatte, arg im Nachteil war. Dieser Umstand wurde sehr schnell von höchstrichterlicher Seite als "von beiden Seiten gef****" bezeichnet. Was haben wir gelacht.
Beim Gebäudekauf kann ich entweder eines meiner Zimmer zu einer Suité aufrüsten, dann zahlt ein Tourist das Doppelte. Oder ich kaufe ein weiteres Zimmer, auch "une autre chambre" genannt, zumindest von einigen frankophilen Spielern.
Dann gibt es noch die Pools, die den Touristen, die einen Rettungsring auf ihrem Plättchen haben, zusätzliches Geld aus der Tasche ziehen. Auch wenn sie bereits im Hotel wohnen. Neben den Gebäuden gibt es noch Sonderaktionskarten, die es einem erlauben, zum Beispiel, abgelegte Karten wieder auf die Hand zu nehmen. Dieser Umstand kann sehr (wirklich SEHR!) hilfreich sein, denn irgendwann hat man nur noch hohe Karte auf der Hand. Mit diesen ist es entweder sehr teuer, wenn man bauen will, oder die Wahrscheinlichkeit, dass man Touristen abbekommt, ist doch eher gering. Denn:
Im zweiten Teil der Bietphase geht es um die Touristen. Der Spieler mit dem niedrigsten Gebot, hier also der niedrigste Übernachtungspreis, darf sich als erster bedienen, vorausgesetzt, er hat kein Gebäude gekauft. Er nimmt sich dann so viele Touristen einer Gruppe, wie er unterbringen kann oder will und streicht deren Übernachtungspauschale ein. Neben den "Schwimmern" bringen andere Touristen ebenfalls zusätzliches Geld. Die Schwimmer immer so viel, wie die Zahl im Ring angibt, pro Pool! Die reichen Touristen zahlen immer das Doppelte (wird in einer Suité nicht vervierfacht) und die Promis bringen die angrenzend wohnenden Touristen dazu, ebenfalls das Doppelte zu bezahlen. Verliebte ziehen zusammen in ein Zimmer.
Wickelt man ein Touristenplättchen ab, dessen Nation schon einmal an der Reihe war, ziehen alle Gäste dieser Nation aus. Sofort. Sollten sich Verliebte unterschiedlicher Nationen in einem Zimmer befunden haben (ja, das geht), ziehen beide aus.
Ziehen Touristen ein, bekomme ich also Geld. Dies ist auch das Ziel des Spieles, denn wer am Ende am meisten Kohle gescheffelt hat, gewinnt.
Hat man sich die Regeln einmal in Ruhe angesehen, ist schnell erkannt, dass es sich um ein relativ einfaches Regelwerk handelt. Nach einer Partie kann man es anderen Spielern sehr schnell und fehlerfrei erklären. Das Hauptaugenmerk sollte auf dem Bieten und Ersteigern liegen. Je höher ich für ein Gebäude biete, desto wahrscheinlicher bekomme ich es auch. Aber damit sind dann eben auch hohe Kosten verbunden, die man nur wieder einfahren kann, wenn später auch entsprechend viele Touristen kommen. Diese bekomme ich aber nur mit Karten mir kleinen Werten. Zwar liegen oft mehr Touristen aus, als ein Spieler unterbringen kann, aber darauf zu setzen, dass ich immer Zweiter bin, sollte man nicht. Dann lieber ein wenig weniger verdienen. Nur: Auch die niedrigen Karten sind irgendwann gespielt. Kann man mithilfe der Sonderaktionen keine schon gespielten Karten wieder auf die Hand nehmen sieht es düster aus, was die Auslastung der Zimmer anbetrifft.
Hotel Samoa ist ein interessantes Bietspiel, das mit der Verschmelzung der beiden Bietaktionen auf einer Karte einen spannenden Mechanismus einführt. Das Abwägen zwischen Kaufen und Anwerben macht das Spiel spielenswert, auch wenn man manchmal dasteht und nichts abbekommt, da der eine Wert nicht hoch genug und der andere zu hoch war. Das Material ist gut und schön gestaltet, auch wenn es nicht ganz klar wurde, warum die Touristenplättchen der Deutschen ausgerechnet gelb und die der Norweger eher ins Orangefarbene gehen mussten. Bestimmt produktionsbedingt.
Sie sollten Hotel Samoa kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Hotel Samoa nicht kaufen, wenn Sie: | - gerne Bietspiele spielen | - keine Bietspiele mögen | - gerne Bietspiele spielen, die auch noch in einer schönen Gegend spielen | - es hassen, wenn Ihre Pläne nicht aufgehen | - Bietspiele mit einem gewissen Pfiff mögen | - mehr Planungssicherheit brauchen | | | | | | |
Strategie / Taktik | | | | Glück / Zufall | | Interaktion | | Anleitung / Material | | Spielspaß | | | Buy Game on
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KurzinfosHotel SamoaGesamtbewertung AutorKristian R. A. Østby VerlagHUCH and friendsErscheinungsjahr2010 Spieleranzahl3 - 6 Dauerca. 45 - 60 Min. Alterab 10 Jahren Preisca. 25 € Besucher-WertungSie kennen Hotel Samoa? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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