Spiele- Rezensionen
Heroes of the WorldDas Spiel zur Weltgeschichte!?Heroes of the world wirbt mit den Sätzen: Wählen Sie Ihre Helden. Machen Sie neue Entdeckungen. Führen Sie Ihre Zivilisation zu Ruhm und Ehre!" Zuerst mag man da an History of the world denken oder auch an andere Spiele, die durch Entdeckungen dem eigenen Volk Vorteile verschaffen. Aber hier ist es dann doch anders. Die Entdeckungen werden im wahrsten Sinne des Wortes entdeckt, sie werden aus einem Beutel gezogen und man hat keinen direkten Vorteil davon. Eventuell hat man sogar noch nicht einmal einen indirekten Vorteil.
Also ein wenig mehr Versprechen, als dann schließlich gehalten werden. Worum geht es denn überhaupt? Nun, Axel würde sagen es ist ein Einheiten-geschiebe-Spiel. Andere könnten es Risiko für Anfänger nennen. Ein bisschen von beidem und doch nicht ohne Reiz. Das Spiel teilt sich in zwei Phasen. In der ersten Phase, dem Altertum, spielen wir in der damals bekannten Welt: Europa, Nordafrika, Naher Osten, Indien und China. Zu Beginn dürfen alle Spieler 7 Figuren beliebig in den Regionen verteilen, allerdings nach und nach. Dann kommen die "Heroes of the world" ins Spiel, Karten, die vier unterschiedliche Werte haben. Der oberste, der Bevölkerungswert, gibt an, wie viele Einheiten man ins Spiel bringen darf. Natürlich nur in die Gebiete, die unten auf der Karte genannt sind. Der zweite Wert gibt an, wie viele Entdeckungen ich aus dem Beutel ziehen darf; dabei gilt, dass man immer nur eine Entdeckung in eine der Regionen legen darf. Der dritte Wert ist der Kampfwert. Wer hier eine "0" stehen hat, ist friedlich und greift niemanden an. Sollte sich hier aber eine Zahl größer als Null befinden, darf man in einem der genannten Gebiete einen anderen Spieler angreifen. Der vierte Wert steht für das Einkommen, das man sich am Ende der Runde nehmen darf.
Das Spiel besteht also haupsächlich daraus, dass ich einen Helden spiele, der mir neue Einheiten bringt und hoffentlich auch noch dafür sorgt, dass andere Spieler Einheiten in diesem Feld verlieren. Mit dem Gold, das ich am Ende der Runde bekommen kann, darf ich Zusatzaktionen erkaufen. Die am häufigsten gewählte Aktion war die Völkerwanderung für 2 Gold. Damit darf ich vier Einheiten in eine angrenzende Region schicken. Für stolze 7 Gold kann man sich ein Weltwunder kaufen, das man einmal, bei den Wundern des Altertums zweimal, benutzen kann. Sollte man zuviel Geld haben, kann man auch noch für 2 Münzen einen Siegpunkt erwerben. Bisher ist das nicht passiert. Außer ganz kurz vor Schluss, aber auch dann hat man eigentlich selten noch Geld.
Das Spiel hat schon einiges von einem Einheiten-geschiebe-Spiel. Es ist, auch trotz des Würfels, nicht so ausgeprägt glücksabhängig wie zum Beispiel Risiko. Dennoch muss man auf diese Art der Spiele stehen, damit es nicht in Langeweile ausartet. Zum einen bin ich nämlich wirklich nur an der Reihe, wenn ich an der Reihe bin, es gibt ja noch nicht einmal einen Verteidigungswürfel, zum anderen kann ich auch während meines Zuges nicht vorausplanen, da bis zu vier Spieler noch vor mir an der Reihe sind. Außerdem weiß ich ja auch nicht, welche Helden in meiner Auswahl liegen, so dass ich wirklich erst wieder ins Spielgeschehen eingreifen kann, wenn ich an der Reihe bin. Natürlich kann ich mich solange darüber ärgern, was mir Schreckliches angetan wird, oder den Spieler, der an der Reihe ist mit interessanten Beobachtungen bei seiner Entscheidungsfindung beeinflussen, aber ansonsten schaue ich dem Geschehen zu oder nutze die Zeit um auf Toilette zu gehen. Heroes of the world verspricht mehr als es hält, allerdings ist es kein schlechtes Spiel, auch wenn die anfängliche Enttäuschung schon nicht gerade klein ausfällt. So ist es ein Spiel für Spieler, die gerne seichtere Eroberungsspiele spielen, bei denen das Glück ein wenig im Hintergrund steht.
| KurzinfosHeroes of the World GesamtbewertungAutorPascal BernardVerlagHuch and FriendsErscheinungsjahr2008Spieleranzahl2 - 5Dauerca. 75 - 90 Min.Alterab 10 JahrenPreisca. 25 €Besucher-Wertung
|