| GrapschGrapsch und weg...Alte Idee, neu formalisiert Mit Besenstielen, Linealen und Rechenschiebern hat wohl mancher schon dieses einfache Geschicklichkeitsspiel gespielt: Einer hält den senkrecht von seiner Hand herunterhängenden Gegenstand mit zwei Fingern fest, der andere positioniert seine Hand etwas tiefer griffbereit. Der erste lässt irgendwann los, der zweite muss zugreifen, bevor der Gegenstand zu Boden (oder Tischplatte) fällt. Selbstverständlich darf der erste die Aufmerksamkeit des zweiten dabei abzulenken versuchen.
Diese alte und durchaus unterhaltsame Spielidee kommt nun unter dem Namen Grapsch neu daher. Ergänzt um Markierungen auf dem linealähnlichen Gegenstand sowie um Karten, die genau vorgeben, in welcher Höhe der "Grapscher" seine Finger zum Zugreifen bereithalten möge. Diese Karten bewirken eine von Runde zu Runde tendentiell eher zunehmende Herausforderung. Ob dieses formale Korsett den Unterhaltungswert des eigentlich kaum der Erklärung bedürfenden alten Geschicklichkeitsspiels wirklich erhöht?
Dass der fallenzulassende Gegenstand zunächst mit einem nicht beigefügten Klebestreifen in Form gebracht werden muss, ist wohl dem Anspruch des Spiele-Anbieters geschuldet, seine Spiele in einen ungefähr eine Spanne langen stabilen Pappzylinder zu verpacken.
Die beigefügten Karten erlauben es dem Herausforderer unter bestimmten Umständen, den Anspruch an die Aufmerksamkeit und Reaktions-Schnelligkeit seines Gegners mehr oder weniger hoch zu schrauben. Unter bestimmten Voraussetzungen kann letzterer statt die Herausforderung anzunehmen den Spieß umdrehen: Er wird zum neuen Herausforderer, und gibt dem vormaligen Herausforderer Gelegenheit als Grapscher zu beweisen, dass zumindest er in der Lage ist, seine hohen Ansprüche zu erfüllen.
Der Autor hat offenbar Freude am unterhaltsamen Formulieren mittels aus dem allgemeinen Sprachgebrauch herausragender Begriffe, etlicher Nebensätze und mehr oder weniger zwischen die Zeilen gelegter Andeutungen. Solche Intellekt-Appetithappen bauen Kabarettisten gern als Teil ihrer Erfolgsfaktoren in ihre Auftritte ein. Hier allerdings sind sie des Guten zuviel, sie stehen einer gut lesbaren und leicht eingängigen Spielregel im Wege. Auch eine unerwartet große Portion darin abgehandelter Wenns und Abers führt zu einem überproportionalen Zeitanteil des Beschäftigens mit der Spielregel. Vielleicht gelingt es künftig, die Lust aufs anspruchsvolle Formulieren auf die Einleitung der Spielregel zu konzentrieren und zu beschränken.
Zu beziehen ist das Spiel unter folgender Adresse: http://grapsch.de/ Sie sollten Grapsch kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Grapsch nicht kaufen, wenn Sie: | keinen Besenstiel und kein Lineal zur Hand haben und dennoch Freude an der Herausforderung Ihres Reaktionsvermögens verspüren oder es trainieren möchten | auf rechtwinklige Verpackungen Wert legen | bereits so zahlreiche eher auf die Sach-Ebene beschränkte Spielregeln gelesen haben, dass Sie eine herausfordernd formulierte als willkommene Abwechslung zu schätzen wissen | komplexe Spiele bevorzugen | herausfinden möchten, was aus einem altbekannten Geschicklichkeitsspiel durch zusätzliche Elemente werden kann | Spiele ignorieren, denen Angaben zum Mindestalter und zur Spieldauer fehlen | | | | | | |
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KurzinfosGrapschGesamtbewertung AutorThomas Säckl VerlagGame SnackErscheinungsjahr2009 Spieleranzahl2 - 2 Dauerca. 5 - 15 Min. Alterab 8 Jahren Preisca. 10 € Besucher-WertungSie kennen Grapsch? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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