| Genial SpezialSpannend - bis zum letzten Stein?!Mittlerweile ist es ja zur Unart geworden, erfolgreichen Spielen Ableger anzuhängen. Da denkt man sich im Verlag, Mensch, das lief klasse, warum kann der Autor denn nicht noch mal schnell ein weiteres Spiel dieser Art nachschieben, momentan brummt der Verkauf und die Leute kaufen alles, wo "Knizia" und "Genial" darausteht.
Ähnlich haben es ihnen natürlich schon viele vorgemacht: Catan, Carcassonne, Ubongo, Dominion, Zug um Zug und so weiter und so fort. Nicht immer geht dieses Gedankenspiel auf, denn der Käufer greift zwar gerne zu "Knizia" und "Genial" aber dann soll bitte schön auch ein wenig "genial" in der Schachtel sein. Ist aber nicht.
Wenn das Material jedenfalls ähnlich gut beschaffen wäre wie in dem Vorgänger. Aber wir waren alle der Meinung, dass hier deutlich gespart wurde. Das Plastik fühlt sich nicht gut an, die weißen Steine heben sich schlecht vom Brett ab, die Pappplättchen, die in den Türmen liegen wirken lustlos designt und auch das Brett selbst macht nicht den Anschein, als ob es vielen Spielen und Spielerhänden lange trotzen könnte.
Auch wenn das Spielprinzip im Grunde bekannt ist, so ist es doch dermaßen gewandelt, dass es eigentlich völlig neu ist. Auf dem Spielplan, der genau die gleiche Form hat wie die Spielsteine der Spieler und die alten Bekannten aus Einfach Genial, also zwei aneinander grenzende Sechsecke, finden wir Bonusfelder und Türme. Die Türme bekommen die angesprochenen Pappplättchen verpasst, und werden je nach Spieleranzahl auf dem Brett platziert. Die Plättchen geben an, wie viele Punkte man bekommt, wenn man diesen Turm mit einem eigenen Plättchen verbindet. Wie bekannt gibt es vier unterschiedliche Farben, die man versuchen sollte gleichmäßig nach vorne zu bringen, denn am Ende des Spieles hat man nur so viele Punkte, wie der Wert für die niedrigste Farbe entspricht.
Verbindet man einen Turm mit seinen Plättchen, bekommt man die Punkte auf seiner Anzeigeleiste gutgeschrieben und dreht das Plättchen um. Die schwarze Seite zeigt mehr Punkte, so ist es für nachfolgende Spieler interessanter, diesen Turm ebenfalls anzuschließen. Gelingt es einem zwei der großen Türme, ja, es gibt große und kleine Türme, zu verbinden, dürfen alle Farben ein Feld nach vorne gehen. Bonusfelder, wenn überbaut, geben einen beliebigen Punkt.
Wer an der Reihe ist, darf ein Plättchen legen, seine Punkte notieren und ist fertig. Das Spiel endet, wenn alle Spieler alle ihre Plättchen auf dem Spielplan liegen haben.
Auch wenn es den Anschein hat, ist dies kein hochgradig taktisches Spiel. In den ersten Runden wird jeder Spieler vor sich hin bauen und versuchen, große Türme zu verbinden. Jeder wird sich hüten Spielsteine zu legen, nur um anderen zu schaden, denn in der Regel bringen diese Aktionen einem wenig eingene Punkte ein. Erst im späteren Verlauf kann es dazu kommen, dass die Spieler einander Steine in den Weg legen oder verschiedene, im Grunde gleiche, Interessen auf einander prallen. Auch wenn Dirk die Form der Türme als erwähnenswert in der Rezension ansieht, so teile ich seine Meinung nicht.
Insgesamt hätte dem Spiel ein wenig mehr Pfiff, ein vielleicht kleinerer Spielplan oder Extraaktionen, die ein wenig mehr List und Tücke in das Spiel gebracht hätten gut getan. So plätschert es ein wenig ereignisarm vor sich hin.
Sie sollten Genial Spezial kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Genial Spezial nicht kaufen, wenn Sie: | - gerne abstrakte Spiele spielen | - nicht so gerne abstrakte Spiele spielen | - "Einfach genial" lieben und neue Horizonte entdecken wollen | - meinen "Einfach Genial" ist einfach genial und muss nicht verändert werden | - auch mal ein Spiel ohne Geschichte spielen wollen | - einfach keinen wahren Spielreiz entdecken können | | | | | | |
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KurzinfosGenial SpezialGesamtbewertung AutorReiner Knizia VerlagKosmosErscheinungsjahr2009 Spieleranzahl2 - 4 Dauerca. 35 - 45 Min. Alterab 10 Jahren Preisca. 12 € Besucher-WertungSie kennen Genial Spezial? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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