| DominionHerrsche ohne zu Teilen! Dominiere!!Schon lange haben wir kein Spiel gespielt, das bei allen Testern eine solche Begeisterung auslöste. Auf der SPIEL 08 in Essen wollten meine Begleiter es noch nicht Probe spielen, da es ihnen zu komplex aussah und sie meinten, zu viel Zeit damit verbringen zu müssen. Als es aber erst einmal auf dem heimischen Tisch lag, hörten sich die Kommentare ganz anders an.
Die Regeln sind einfach und schnell verstanden, die Idee hinter dem Spiel ist zwar nicht neu, Magic(R) lässt grüßen, aber intuitiv und fordernd zugleich. Ein weiterer Vorteil des Spiels ist es, dass es wirklich immer anders ist, nicht nur, wenn man es mit anderen Spielern spielt und auch nicht nach dem Schema Wir-haben-einen-variablen-Spielplan-entwickelt!-Kein-Spiel-gleicht-dem-anderen. Der Mechanismus, der dazu führt, mag zwar mit dem variablen Spielplan verwandt sein, geht aber einen großen Schritt weiter. Ändern sich die Taktiken bei Carcassonne oder Die Siedler nur wenig, so unterscheiden sich die Spiele bei Dominion extrem von einander.
Die Gründe dafür liegen in den unterschiedlichen Karten, die zu einem Spiel benötigt werden. Von 24 unterschiedlichen Aktionskarten werden 10 ausgewählt, mit denen gespielt wird. Dies kann man nach vorgegebenen Szenarien tun, oder man lässt jeden Spieler ein oder zwei Kartendecks auswählen. Je nach Kombination muss man auf unterschiedliche Taktiken setzen, damit diese am Ende aufgeht und dem Sieg nichts mehr im Wege steht.
Die einzelne Runde eines jeden Spielers sieht zuerst immer gleich aus: Man hat eine Aktion, dann darf man eine Karte kaufen und legt danach alle Karten auf einen eigenen Ablagestapel ab. Nun noch fünf Karten nachziehen und der nächste Spieler ist an der Reihe. Auch das eigene Anfangsdeck sieht immer gleich aus: 7 Kupferkarten (Wert 1) und 3 Anwesenkarten (Wert 1 Siegpunkt). Diese werden gut gemischt und fünf Karten gezogen. So ergeben sich folgende Anfangsrunden: Entweder ich habe 5 / 2 Kupfer auf der Hand oder 3 / 4. Davon hängt ab, welche Karten ich kaufen kann. Zum Kauf stehen immer die 10 unterschiedlichen Aktionskarten, je 10 mal, die Geldkarten (Kupfer ist kostenlos, Silber kostet 3 und bringt 2 und Gold kostet 6, bringt 3. Außerdem gibt es Siegpunktkarten: Anwesen kosten 2 bringen 1, Herzogtümer kosten 5, bringen 3 und Provinzen bringen 6, kosten 8. Bezahlt wird immer mit den Handkarten, gekaufte Karten wandern immer sofort auf den Ablagestapel.
Nach zwei Runden muss ich meinen Ablagestapel mischen und komme nun in den Genuss meiner Aktionskarten, wenn ich gut mischte sofort, sonst später, aber sie kommen. Aktionen können Standard sein: Karten nachziehen, mehr Aktionen, mehr Käufe oder mehr Geld. Sie können auch speziell sein, wie die Mine, die es mir erlaubt eine Kupferkarte gegen eine Silberkarte einzutauschen; die Kupferkarte kommt auf den Müll und die Silberkarte ausnahmsweise auf die Hand.
Die Miliz zwingt die anderen Spieler ihre Kartenhand auf 3 zu reduzieren und gibt mir zwei Kupfer. Der Burggraben verhindert Angriffe wie den der Miliz und erlaubt es mir, zwei Karten nachzuziehen.
Es ist also sehr wichtig ein ausgewogenen Blatt zu haben. Besitze ich viele Karten, die mir Aktionen geben, habe aber keine weiteren Aktionskarten, nutzen sie wenig. Genauso ist es mit den Extrakäufen: Habe ich notorisch zu wenig Geld, kann ich auch keine weiteren Karten erwerben. Wie so oft kommt es auf die Mischung an. Aber nicht nur: Je nach Zusammensetzung der 10 Aktionskarten, die ich kaufen kann, ist es sinnvoll bestimmte Karten zu erst zu kaufen. Gibt es viele Angriffskarten, wie die Miliz oder den Dieb, ist der Burggraben eine wichtige Karte.
In der Regel ist es wichtig seine Anfangkarten loszuwerden, da sie einen im weiteren Spiel nur behindern. A pro pros behindern: Je mehr Siegpunktkarten ich kaufe, desto stärker behindern sie mein Spiel, da ich mit ihnen nichts anfangen kann außer zu gewinnen. Auch diese Idee ist erfrischend anders. Aus diesem Grund sollte man auch mehr auf große Siegpunktkarten setzen, als sich viele kleine anzueignen.
Das Spiel endet, wenn drei der Kartenhaufen, egal welche, aufgebraucht wurden, oder, wenn der Stapel mit den Provinzen anfgekauft wurde. Je nach Spieleranzahl gibt es unterschiedlich viele dieser Karten, so dass Spiele mit weniger Spielern in der Regel nicht länger dauern.
Kommen wir zum Zeitrahmen. Auf der Schachtel steht "30 Minuten". Für die ersten Spiele, wenn alle Karten noch neu sind und man immer wieder den Text lesen muss, ist diese Angabe ein Witz. Unser erstes Spiel dauerte sicherlich eher an die 90 Minuten als an die halbe Stunde. Mit etwas Routine aber sind die 30 Minuten zu schaffen, auch abhängig von der Kartenauswahl.
Das Material ist hervorragend, die Grafiken sehr schön und mit dem sehr gut durchdachten Einlegeboden in der Schachtel, finden alle Karten eine feste Bleibe. So lassen sich die Spielkarten auch schnell finden und man muss nicht alle Karten nach den 10 einer Sorte durchsuchen. Also auch hier 6 Sterne. Der Preis mit ca. 25 Euro ist mehr als gerecht, da dieses Spiel immer wieder neu erfahren werden kann, auch gewiefte Spieler finden in neuen Zusammenstellungen stets neue Herausforderungen.
Selten spreche ich wirkliche Kaufbefehle aus, so wie der gute Herr Schmidt es noch zu Sat1 Zeiten gemacht hat, aber dieses Mal werde ich in seine Fussstapfen treten und sagen: Kaufen Sie dieses Spiel! Es eignet sich sowohl für Wenigspieler wie auch für Taktiker. Zugegeben, es gibt wenig Interaktion, noch weniger, wenn es keine Angriffskarten gibt, aber dafür ist der Weg zum Sieg um so spannender, weil man ja nie weiß, wie viele Punkte die anderen Spieler schon haben.
Noch eine Kleinigkeit: Man kann zwar mit Angriffskarten den anderen Spielern Geld klauen, aber nie Siegpunkte oder Aktionen. Und da Kupfer nichts kosten, gibt es immer die Möglichkeit wieder zu Geld zu kommen. Auch wenn diese dann sehr langwierig ist.
Sie sollten Dominion kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Dominion nicht kaufen, wenn Sie: | - eines der besten Spiele des Jahres 2008 suchen | - durch so viel Lob missrtauisch werden | - auf Abwechslung stehen. Mehr bekommen Sie nirgends! | - keine Kartenbrettspiele spielen wollen | - auf tolle Grafiken abfahren. | - lieber anderen die Schuld geben, dass Sie verlieren | - mal wieder etwas Herausragendes spielen wollen | | | | | |
|
KurzinfosDominionGesamtbewertung AutorDonald X. Vaccarino VerlagHans im GlückErscheinungsjahr2008 Spieleranzahl2 - 4 Dauerca. 30 - 60 Min. Alterab 8 Jahren Preisca. 30 € AuszeichnungenSpiel des Jahres 2009; 1. Platz Deutscher Spielepreis 2009 Besucher-WertungSie kennen Dominion? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
Error connecting to mysql |
|