Das Isses!

Ein skurriler Kartenspaß

"Ich trage immer Punkt Punkt Punkt zum Anbaggern bei mir! Na, was trage ich bei mir? Also, ich trage immer einen kleinen Grabbelsack bei mir, oder ein trächtiges Meerschweinchen, oder ein randvolles Güllefass oder lauwarmen Glühwein. Hmm, das ist nicht leicht. Aber ich finde das Meerschweinchen am besten, von wem war das?"

"Das Isses!" ist ein Spiel bei dem es nicht darauf ankommt, zu gewinnen, sondern nur Spaß zu haben. Es gibt 170 skurrile Bildkarten, und da muss man den Autor einmal loben: Jede der 170 Karten hat eine eigene Illustration, teilweise lustig, teilweise zum Heulen komisch. Allein diese Arbeit muss angerechnet werden. Auch wenn die Bilder es manchmal schwerer machen, sich für etwas zu entscheiden, da die eigene Phantasie sich dann nicht entfalten kann. Aber die Arbeit, ich sag es gerne noch mal, die Arbeit…
Jeder Spieler bekommt 7 dieser kleinen Kunstwerke, ein Spieler ist Startspieler und nimmt sich eine der Sprechblasenkarten und liest eine Seite vor, zum Beispiel "Kinder fanden … tief unten im Sandkasten vergraben!" Alle anderen Spieler legen je eine der Bildkärtchen verdeckt aus, der Startspieler mischt diese und liest sie dann eingefügt in die Sprechblase vor. Nun darf der Startspieler einen der Vorschläge auswählen und dem Leger des Kärtchens damit 3 Punkte gutschreiben. Kann oder will er sich nicht für einen Vorschlag entscheiden, darf er einem Spieler 2 und einem anderen Spieler einen Punkt geben. Danach ist der "Gewinner" an der Reihe. Das Spiel kann beliebig lange andauern, oder man spielt bis alle Bildkärtchen aufgebraucht sind.

"Das Isses!" erinnerte uns frappant an Wie ich die Welt sehe bzw. umgekehrt. Es gibt viele Gemeinsamkeiten und nur wenige Unterschiede. Die Karten bei "Das Isses!" sind, wie schon gesagt, aufwendig gestaltet. Das hat Vor- und Nachteile. Meist sind die Grafiken sehr lustig aber sie treiben die Vorstellungskraft auch zuweilen in die falsche Richtung. Manchmal wird der Vorleser auch von den Bildern abgelenkt und entscheidet sich nicht für das Wort oder den Begriff, sondern nur für das Bild. Dabei gehen die Assoziationen des Legers ins Leere. Aber allein die Arbeit… (ich glaube, ich hatte gerade ein Déjà-vu). Die Karten bei "Wie ich die Welt sehe" sind weiß mit dem Begriff in blau. So können die Ideen der Spieler besser dargestellt werden. Auch sind die Begriffe bei "WidWs" eher aus dem Leben gegriffen, während es bei "Das Isses!" ausgedachte Dinge sind, die es vielleicht auch geben mag, aber es sind nie ungreifbare Begriffe (Freiheit, Hoffnung… außer "Gar nichts"), davon finden sich aber viele bei "WidWs".
Wer mehr Spaß an abgefahrenen Ideen hat, sollte sich "Das Isses!" ansehen, wer eher den Witz in Alltäglichkeiten findet, die in abstruse Zusammenhänge gebracht werden, ist mit "Wie ich die Welt sehe" besser bedient.

Auf der Seite Krokospiel.de von Autor Frank Stark gibt es noch ein paar "Das Isses"-Varianten

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