Darjeeling

Darjeeling - Brettspiel, Handelsspiel von Günter Burkhardt

Gehr doch dahin, wo der Tee wächst...

Ein Spiel, das Darjeeling heißt, birgt an sich wenig Überraschungen. Auch Kaffeetrinkern sollte der Name etwas sagen und ein "Oh, ein Spiel über Tee!" entlocken. Schauen wir uns auch noch die Schachtel genauer an, sehen wir eine nette Inderin, leicht an dem Punkt auf der Stirn - dem Bindi oder dem Tilaka - zu erkennen, und wissen, auch wenn wir es nicht wussten, wo das Spiel spielen wird. Das ist zwar nur die halbe Wahrheit, da es auch die Möglichkeit gibt Darjeeling auf einer "Chinakarte" zu spielen, aber die anderen beiden Gegenden sind Indien und Sri Lanka.
Öffnen wir die Schachtel sehen wir einen Spielplan und einen Beutel mit Plättchen. Diese bilden die beschriebenen Landstriche, wenn wir sie nach der Vorgabe in der Regel auslegen. Braune Holzplättchen markieren dabei wichtige Städte. Für die erste Partie Darjeeling empfehlen wir entweder China oder Indien zu nehmen, da es dort drei Städte gibt, auf Sri Lanka nur zwei. Die Städte sind wichtig um den Tee zu verschiffen.

Bevor der Engländer seinen 5 o'clock tea genießen kann, muss der Tee zuerst geerntet und dann verschifft werden. Geerntet wird mit Hilde der Plättchen und dem Erntehelfer, den jeder Spieler am Anfang bekommt. Verschifft wird dann auf dem zweiten Spielplan, auf dem auch die Punkte festgehalten und der Preis des Tees dokumentiert wird.
Es gibt vier verschiedene Teesorten - weiß, rot, schwarz und grün - und drei unterschiedliche Plättchenarten: Plättchen mit einer halben Kiste, zwei halben und drei halben Kisten.

Zu Anfang stellen die Spieler ihren Erntehelfer von außen an ein Plättchen, nehmen sich dieses und stellen eine ihrer Kisten auf eines der Boote auf dem anderen Plan. Der Startspieler wählt das unterste Boot, die anderen der Reihe nach je eines darüber. Je höher man seine Kiste setzen kann, desto mehr Punkte bekommt man am Anfang einer Runde. Der Tee auf dem untersten Boot ist immer nur einen Punkt pro Kiste wert, stehen die Kisten oben, bekommt man 3 Punkte pro Stück.
Bin ich an der Reihe bekomme ich zuerst Punkte für alle meine Kisten, die auf Booten stehen. Es gibt also keine Wertungsrunden, sondern jede Runde wird gewertet. Dann darf ich meinen Erntehelfer kostenlos um 90° drehen und ein Plättchen ernten. Will ich mich weiter drehen, kostet das 2 Punkte. Will ich ein Plättchen überspringen, muss ich einen Siegpunkt berappen und um Städte oder andere Spielerfiguren hinter sich zu lassen, zahle ich je 2 Punkte. Dies kann sich aber durchaus lohnen, da, wie gesagt, die Plättchen unterschiedlich viele halbe Kisten zeigen. Plättchen mit drei halben Kisten bringen mir sogar noch eine Sonderaktion, später mehr dazu.

Darjeeling - Brettspiel, Taktikspiel von Günter Burkhardt

Am Ende dieser Runde ziehe ich ein neues Plättchen aus dem Beutel und lege es auf meinen Ausgangspunkt. Nun kann ich entscheiden, ob ich Tee verschiffen möchte. Dazu lege ich ganze Kisten vor mir ab. Es müssen Kisten der gleichen Farbe sein und halbe Kisten sind nicht erlaubt. Abhängig von der Anzahl der ganzen Kisten lege ich so viele Holzkisten auf ein Boot. Dazu nehme ich das unterste Boot, gebe dem Besitzer der Kisten, die darauf liegen, diese zurück, rutsche alle Boote einen Platz nach unte nund lege das Boot ganz nach oben. Nun kommen noch meine Kisten darauf. Es gibt noch zwei Bonusaktionen: habe ich vier oder mehr Kisten verfrachtet, bekomme ich entsprechend viele Punkte. Dann muss ich den Preis für den Tee korrigieren. Oberhalb der Schiffe gibt es die "Preisliste". Hier befinden sich auf einer schiefen Ebene je zwei runde Steine pro Teefarbe. Habe ich verschifft, nehme ich die untere der beiden Scheiben der eben verschifften Farbe und stelle sie nach oben. Nun erhalte ich pro andersfarbiger Scheibe zwischen den beiden gleichfarbigen Scheiben je einen Punkte. Alles klar?!
Sicherlich, aber hier noch ein Beispiel: Die Scheiben liegen in dieser Reihenfolge: rot, weiß, schwarz, schwarz, weiß, grün, rot, grün. Verschiffe ich nun grüne Kisten, nehme ich die unterste Scheibe und stelle sie nach oben. Dann sieht es so aus: grün, rot, weiß, schwarz, schwarz, weiß, grün, rot. Zwischen den beiden grünen Scheiben liegen 5 andere, ich bekomme also fünf Bonuspunkte.

Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler 100 Punkte erreicht hat. Sollte man noch halbe Kisten hinter seinem Schirm haben, geben sie je einen Minuspunkt. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Die Ideen in Darjeeling grifen gut in einander. Es ist zwar etwas vom Glück abhängig, welche Kisten wie auf dem Spielfeld verteilt sind, aber da die Spielfelder groß genug sind, sollte das kein Problem sein. Auch die Möglichkeit ohne Nähe zu einer Stadt verladen zu können, zwar mit Abgabe einer Kiste oder einer der Sonderaktionen, ermöglichen den Spielern immer wieder Punkte zu machen. Auch wenn mehrere Spieler auf die gleiche Teefarbe gesetzt haben, muss sich das nicht zwangsläufig negativ auf die Punkte auswirken. Natürlich rutschen meine Kisten schneller nach unten, wenn viele Spieler hintereinander ihre Waren verschiffen. Aber da heißt es dann ein wenig aufzupassen und vielleicht noch eine Runde zu warten.
Die zweite Sonderaktion erlaubt es den Bonus, den ich durch Versetzen der Nachfragescheibe bekomme zu verdoppeln. Dies kann sich lohnen, wie in dem oben angeführten Beispiel zu sehen.
Zu Anfang sollten die Spieler recht schnell versuchen ihren Tee loszuwerden, da sonst ein Spieler, dem dies gelang, jede Runde mächtig Punkte einstreicht. Auch sollte man nicht so lange warten, bis man endlich mal Tee loswird, da es sonst sehr schwer ist, die anderen Spieler noch einzuholen. Axel kann davon ein Lied singen...

Darjeeling ist ein durchdachtes Spiel, bei dem uns keine Regelunklarheiten aufgefallen sind. Das Material ist gut und die Regel übersichtlich. Insgesamt sind die Regeln leicht zu verstehen und zu befolgen. Der Erfolg hängt dann vom eigenen Köpfchen ab und auch davon, wie gut man die Aktionen seiner Mitspieler uim Auge behält. Wer zum falschen Zeitpunkt verkauft, wird sicherlich mit weniger Punkten am Ende dastehen, als derjenige, der den Zeitpunkt besser gewählt hat.

Sie sollten Darjeeling kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Darjeeling nicht kaufen, wenn Sie:
- gerne Tee trinken- die Lohnsklaverei in asiatischen Ländern nicht unterstürzen wollen
- ein Handelsspiel mit interessantem Mechanismus suchen- Kaffeetrinker sind
- gerne viel Bewegung im Spiel haben- sich über Preisverfall ärgern
- immer auf das falsche Pferd setzen


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Kurzinfos

Darjeeling

Gesamtbewertung

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Autor

Günter Burkhardt

Verlag

Abacus Spiele

Erscheinungsjahr

2007

Spieleranzahl

2 - 5

Dauer

ca. 60 - 75 Min.

Alter

ab 12 Jahren

Preis

ca. 30 €

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