Coyote

Lach mit dem Coyoten!

Ein leichtes Stupsen am linken Arm verrät mir, dass Jan mal wieder nichts sehen kann. Sylvia fordert Immo schon wieder auf, sich umzudrehen, da sie sich die Zahlen nicht merken kann. Nun, auch ich tue Jan den Gefallen und drehe mein Haupt in seine Richtung. Schließlich ist er an der Reihe. "12!" kommt es dann auch wie aus der Pistole geschossen aus ihm heraus.
"12?!?!?", genauso spontan, allerdings mit dem Ton des Ungläubigen, kontert Immo Jans Beitrag zum Spiel. Dirk, der voll auf Immos zweifelnden Ton hereingefallen ist, meint, dass er das nicht glaube. Zu Unrecht. Immo ist aus dem Häuschen, Sylvia hat es kommen sehen und Dirk ist der Coyote der Runde.
Der Coyote ist ein Tier, das gerne lacht, so zumindest lautet ein indianisches Sprichwort. Und deshalb passt der Name perfekt zum Spiel. Wir haben sehr viel gelacht. Nicht nur darüber, wie der Einzelne aussieht, mit dem Band um die Stirn gewickelt, sondern auch darüber, wie einfach es ist, die anderen Spieler auf eine falsche Fährte zu bugsieren.
Coyote - Spielkarte

Jeder Spieler bekommt ein farbiges Band, das er sich um die Stirn bindet. Vorne ist ein Klettstreifen draufgeklebt, den man aber lieber fest annähen oder ran tackern sollte, da er leider gerne abgeht. Pro Runde erhalten die Spieler eine Karte, die sie sich unangesehen hinter die Binde kippen, äh, stecken. Reihum wird nun geraten, wie viele Indianer, denn die sind auf den Karten abgebildet, sich im Spiel befinden. Im Gegensatz zu "Bluff", bei dem man nur die eigenen Würfel kennt, kennt man hier eben nicht die eigene Zahl. Glaubt einer die vorgegebene Anzahl nicht, wird aufgedeckt. Wer drüber ist, bekommt einen lachenden Coyoten auf die Stirn geklettet. Bei drei Coyoten ist Schluss. Es gewinnt, wer als letzter noch steht, äh, übrig bleibt.
Neben den normalen Zahlenkarten (0, 1, 2, 3, 4, 5, 10, 15, 20) gibt es auch noch Minuskarten (-5,-10) und besondere Karten. Das "?" steht für die oberste Karte auf dem Nachziehstapel. Es kann also alles sein! Die "- max" -Karte zeiht die höchste Karte von der Gesamtsumme ab. "2x" verdoppelt den Gesamtbetrag.

Coyote ist ein wahrlich lustiges Spiel. Wir haben es zu Anfang eines Spieleabends gespielt und am Ende. Es ist kurzweilig und stimuliert zum Lachen. Mancher Blick, mancher nicht unterdrückter Ausruf bringen die ganze Runde zum Grölen. Besonders das Bluffen macht Laune. Wer eine der Spezialkarten auf der Stirn hat, ist leicht das Opfer der miesen Mitspieler. Ein zweifelnder Blick, ein dahin gehauchtes "Na, 10 sach ich ma!" machen den Nachbarn nervös. Besonders, wenn er nur Positives sieht, die anderen aber seine "-10" -Karte. Nach einigen Runden hat man schon raus, was man da wohl am Kopfe trägt, aber wenn so hinterhältige Spieler wie Immo mit von der Partie sind, kann man sich niemals in Sicherheit wiegen.
Das Material ist in Ordnung, leider haften die Klettstreifen nicht so gut. Aber wer des Nähens kundig ist, sollte damit keine Probleme haben. Andere Probleme bereitet allerdings der hohe Preis, denn der steht mit dem Materialaufwand in keinem Verhältnis!
Hier noch das Sprichwort der Indianer: "Wenn Du einen Koyoten lachen hörst, denke daran: Er lacht über dich!"

Sie sollten Coyote kaufen, wenn Sie:	Sie sollten Coyote nicht kaufen, wenn Sie:
- lustige Spiele mögen	- keine Lust haben Ihren Mitspielern ständig ins Gesicht starren zu müssen
- gerne anderen auf die Stirn schauen	- Indianer nicht mögen, weil Sie als Kind immer die Squaw sein mussten
- sich scheckig lachen möchten (wir haben es getan!)	- aus Ihren Mitspielern einfach nicht schlau werden
- die Gesichter Ihrer Mitspieler gut lesen können