Coup Royal

Die Krone des Verbrechens?!

Als Joachim dieses Spiel auf der Messe SPIEL ´10 in Essen gesehen hatte, musste er es kaufen. Warum auch nicht, bisher waren wir von allen Spielen aus dem Hause CGE begeistert. Vielleicht hätte er sich aber einmal die Altersempfehlung ansehen sollen oder doch eine Proberunde spielen sollen, bevor er seine Brieftasche zückte.
Coup Royal ist eher etwas für Kinder. Manchmal eignen sich diese Spiele ja als Absacker, aber dieses Mal nicht. Gut, wir sind verwöhnt. Wer darf schon so viele verschiedene und gute Spiele spielen? Oder auch, wer kann das schon? Aber nicht alles was wie Gold glänzt ist auch solches und so hat uns das Spiel doch eher enttäuscht, da es einfach zu willkürlich ist. Bei fünf Spielern wird es auch nicht besser.

Die Spieler sind Ganoven, die wertvolle Dinge klauen wollen. Dazu liegen bei fünf Spielern 8 Ortskarten (A-H) aus und unter ihnen kommen die Beutekarten. Diese gibt es in vier unterschiedlichen Farben (rot, blau, grün und gelb). Dabei ist aber zu beachten, dass am Ende nur der Spieler Punkte bekommt, der die meisten einer Sorte hat. Moment, das ist nicht ganz richtig. Bei Blau bekommt nur der Erste etwas, das stimmt. Bei Grün bekommen dier ersten beiden, bei Rot die ersten drei und bei Geld sogar die ersten vier Spieler Punkte. Diese Punkte sind nicht gestaffelt, so dass es egal ist, ob ich Erster oder Vierter bei Gelb bin.

Neben den Beutekarten gibt es noch einige Sonderkarten, die zum Beispiel dem Spieler je eine Beute geben, oder Geheime Beutekarten, die man erst am Ende des Spieles aufdeckt. Schön ist die Karte, die die Bestände der anderen Spieler in einer Farbe halbiert. Aber man muss sie ja erst einmal bekommen...
Die Spieler haben eine Chefkarte vor sich ausliegen. In jeder Runde legen sie jeweils einen der Orte links neben und über die Karte. Die linke Karte klaut, die obere beschützt. Haben alle Spieler gelegt, werden die Karten aufgedeckt und an die entsprechenden Orte (A-H) entweder unter oder über die Orts- und Beutekarte gelegt.
Bin ich unten alleine, kann ich klauen und bekomme die Beute. Bei Beutekarten immer die Anzahl der aufgedruckten Symbole. Liegt oben auch eine Karte, wurde der Diebstahl vereitelt, der oder die Diebe dadrunter bekommen nichts. Liegt nur eine Beschützerkarte, bleibt die Beutekarte bis in die nächste Runde liegen. Liegen mehrere Diebe, bleibt die Karte ebenfalls liegen, aber man darf sich eine Geheime Beutekarte nehmen. Dies geht so lange, bis der Stapel aufgebraucht ist. Dann werden die Punkte verteilt und es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Das Spiel ist leider ein wenig zu willkürlich. Natürlich kann ich abschätzen, was die anderen Spieler gerne hätten. Aber mit 5 Personen geschieht es zu oft, dass mehrere Karten schützen oder stehlen wollen und man so nur langsam vorankommt und eigentlich nichts gut planen kann. Gerne hätte ich die Goldmünzen, aber eben nicht nur ich. Das Ende vom Lied ist, dass man viele Runden spielt, in denen überhaupt niemand etwas nehmen kann, weil alle Karten sich gegenseitig ausnullen.

Da ich auch keine Möglichkeiten habe mich gegen andere Spieler zu wehren, kann eine Runde Coup Royal sehr frustrierend werden. Engriffsmöglichkeiten in das Geschehen sind kaum vorhanden, besonders im späteren Spielverlauf werden die Runden sehr schnell abgehandelt, weil eigentlich jeder seine Felle davonschwimmen sieht.

Auch die Wertung am Ende ist nicht frei von Mängel. So sammelte Immo fleißig die Gelben und hatte am Ende mehr davon als wir alle zusammen, aber nur Jan, der gar keine gelben Beutesteine hatte, bekam auch keine Punkte. Die anderen bekamen alle 3 Punkte. So gesehen lohnt es sich auch nicht auf eine Farbe zu setzen. Nun, das mag auch nicht der Wunsch des Autoren gewesen sein, aber dann kann ich auch blind zwei Karten aus meiner Hand ziehen und hoffen, dass ich am Ende in den Wertungen dabei sein werde.

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