Colovero

Colovero - Stichspiel, Kartenspiel von Heico Koch & Uwe Linke

Das Kartenspiel für alle Gelegenheiten

Stichspiele spielen wir immer wieder gerne. Besonders als Absacker, nach einem anstrengenden Spieleabend mit Schwergewichten wie den Spielen aus einem sehr guten Tschechischen Verlag. Dann kommt man wieder runter, der angestrengte Geist kann sich ein wenig erholen. Einige dieser Absacker sind durchaus ein wenig fordernd; man kann also nicht komplett abschalten, da bestimmte Routinen beachtet werden müssen, ansonsten werden diese Spiele dann doch zu willkürlich.
Andere Absacker sind eher simpel, erklärt in einer Minute und bringen dann, bei bestimmten Mitspielern, auch wenn diese es nur ungern zugeben, doch Spaß. Ich denke ja, dass diese bestimmten Mitspieler solche einfachen Spiele erst einmal ablehnen, liegt genau daran, dass sie simpel sind. Man muss nicht rundenweise im Voraus sich Gedanken machen, welche Karte gespielt werden sollte oder welche Konsequenzen bestimmte Karten im Stich hervorrufen. Auch ist es nicht immer wichtig alle Karten im Geiste mitzuzählen, so dass man immer weiß, welche noch im Spiel sind. Bei Spielen wie 6 nimmt! ist dies sowieso nicht möglich, da nicht alle Karten mitspielen.
An dieser Stelle kommt nun Colovero ins Spiel, dessen Name sich wohl aus Color und Vero zusammen setzt; also „Farbe“ und „Echt“ oder „Wahrheit“. Was dann nun die echte, die richtige Farbe ist, wird im Spiel entschieden, nicht, wie bei anderen Spielen vor der Runde durch das Aufdecken oder Ansagen einer Trumpffarbe. Zur Disposition stehen eh‘ nur zwei Farben, Orange und Grün. Der Einfachheit halber haben wir im Spiel immer nur von Grün und Rot gesprochen, da Orange eigentlich immer mit dem Zusatz „Farbe“ gebraucht werden sollte. Eine Karte ist also nicht orange, sondern orangefarben. Reden wir also weiterhin von Rot, was nicht rot ist und Grün, was schon Grün ist.

Je nach Spieleranzahl werden Karten aussortiert oder nicht. Für Spieleranzahlen von mehr als sechs sollte man ein zweites Spiel dazu nehmen. Im Spiel zu dritt spielen wir mit den Kartenwerten 0 bis 6 sowie den zwei Jokern, je einer pro Farbe. Im Spiel zu sechst kommen alle Karten ins Spiel, sie haben dann die Werte 0 bis 12. An jeden Spieler werden 9 Karten verteilt, sollten welche übrig bleiben, kommen diese raus, ohne dass man sich deren Werte ansieht. Es gibt keinen Bedienzwang und keine Trumpffarbe. Für jeden Stich wird individuell bestimmt, welche Farbe gewinnt. In der Regel ist dies einfach, die Farbe, die mehr Werte für sich erzielen konnte, bestimmt die Farbe des Stiches, den der Gewinner offen und mit dieser Farbe oben drauf, vor sich ablegt. Der Gewinner eines Stiches ist immer der Spieler, der die höchste Einzelkarte in der Gewinnerfarbe gespielt hat. Bei Gleichstand ist dies der Spieler, der zuletzt gelegt hatte. Da es in einer Runde immer 9 Stiche gibt, steht am Ende auch eine Farbe fest, die mehr Stiche bekommen hatte. Dies ist die Gewinnerfarbe und beschert jedem, der Stiche dieser Farbe hat, einen Siegpunkt. Die Verliererfarbe kostet die Spieler allerdings einen Siegpunkt, so dass man, wenn auf die falsche Farbe gesetzt wurde, auch mit negativen Ergebnissen eine Runde beenden kann. Nach Spieleranzahl entsprechenden Runden gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

In der uns vorliegenden ausgedruckten Regel gibt es noch eine Anzahl an Varianten, die über die Anzahl der Karten oder das verdeckte Ablegen der Stiche einige interessante Aspekte in das Spiel mit aufnimmt. Diese kann man sich unter http://colovero.com/beispiel-seite/ herunterladen.

Colovero ist einfach, schnell zu verstehen und doch hat es eine gewisse Tiefe, die man auf den ersten Blick nicht vermuten würde. In jeder Runde muss man sich entscheiden, welcher der beiden Farben man seine Unterstützung angedeihen lässt. Aber wie schnell setzt man auf das falsche Pferd! Dann heißt es am Ende wieder, tja, dumm gelaufen, aber Grün hat mal wieder verloren. Das Interessante an unseren Partien war es, dass nur in zwei oder drei Runden Grün mehr Stiche bekommen konnte als Rot. Warum war das so, obwohl es von beiden Farben genau die gleichen Kartenwerte und die gleiche Kartenanzahl gab? Lag es an persönlichen Präferenzen? Oder an der Erddrehung? Hatten sich die Spieler insgeheim abgesprochen, dass Grün stets verlieren müsse? Leider gab es keine Antwort auf diese Fragen, aber egal in welcher Runde wir das Spiel spielten, Rot gewann überdurchschnittlich oft.
Wie auch bei anderen Stichspielen steht vor dem Beginn einer Runde die Frage im Raum, welche meiner Karten taugen dazu Stiche zu bekommen und welche nicht. Und wie bei anderen Stichspielen kann man sich sehr gut bei der Beantwortung täuschen. Der Joker ist in der Regel ein Garant, auch wenn es heißt, dass die zweite Karte höher als die erste ist; spiele ich ihn eben wenn ich hinten sitze. Auch wenn ich mich entschieden habe, welche Karten mir wohl Stiche bescheren und dementsprechend auf eine Farbe gesetzt habe, werde ich oft im Spiel gezwungen meine Entscheidungen zu überdenken und gegebenenfalls zu revidieren. Denn sobald die von mir nicht präferierte Farbe die Oberhand gewinnt, sollte ich etwas unternehmen, um nicht mit Minuspunkten am Ende da zustehen.

So bewahrheitet sich wieder einmal der Satz, dass simple Spiele – also Spiele, deren Regeln nicht lang und nicht komplex sind – nicht unbedingt simpel und eintönig sein müssen. Auch wenn man es nicht allen recht machen kann, so ist Colovero dennoch ein unterhaltsames Spiel, das besonders mit seiner kurzen Spielzeit trumpfen kann; wenn auch gänzlich ohne Trumpffarbe.

Sie sollten Colovero kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Colovero nicht kaufen, wenn Sie:
- gerne Stichspiele spielen- keine einfachen Spiele mögen
- sehr gerne einfache Spiele spielen- nicht gerne Stichspiele spielen
- ein Spiel mit leicht zu erlernenden Regeln suchen- ein ansprechenderes Design brauchen


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Kurzinfos

Colovero

Gesamtbewertung

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Autor

Heico Koch & Uwe Linke

Verlag

Koch & Linke GbR

Erscheinungsjahr

2013

Spieleranzahl

2 - 6

Dauer

ca. 5 - 7 Min.

Alter

ab 8 Jahren

Preis

ca. 5 €

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