Citizen X

Citizen X - Gruppenspiel, Mord im Dunkeln von Rainer M. Engel

Ein Gesellschafts-Thriller

Es ist nicht immer leicht eine große Gruppe an Spielern zusammen zu bekommen, um ein solches Spiel zu spielen. Wir hatten es schon einmal in einer kleinen Gruppe von 6 Spielern gespielt, das waren eigentlich zu wenig, da die Sondercharaktere fehlten. Diese kommen erst im Spiel zu mehreren dazu.
Nun hatten wir endlich die Gelegenheit es mit 12 Spielern zu spielen, und, es hat allen sehr gut gefallen. Bevor wir Citizen X spielten, machten wir uns mit den Werwölfen aus dem Düsterwald warm. Dann aber war es endlich soweit, die Zombies sollten ihre Chance bekommen.
Die Geschichte ist der von den Werwölfen ähnlich, in einem kleinen Dorf treiben nachts Zombies ihr Unwesen und greifen ehrbare Bürger an. Allerdings werden bei Citizen X die Bewohner nicht getötet, sondern in Zombies verwandelt und spielen weiterhin mit, was den Reiz des Spieles erhöht. Zudem werden am Morgen keine Bürger gelyncht, sondern man trifft sich in Zweiergruppen und diskutiert die Geschenisse der Nacht.

Der Ablauf ist nicht sehr viel anders als im Düsterwald: Abends schlafen alle Spieler ein und nach und nach werden bestimmte Charaktere aufgerufen. Allerdings sitzt man bei Citizen X in einem Stuhlkreis und aufgerufene Bürger stehen auf, erkennen sich und setzen sich wieder. In der nächsten Nacht sucht man sich einen anderen Platz und die Reihenfolge geht ähnlich weiter.
Bei Citizen X hat der Staatsanwalt die wichtigste Rolle; er muss, wenn er sich sicher ist, wer Bürger und wer Zombie ist, alle Einwohner entsprechend benennen und nur dann, wenn er keine Fehler dabei macht, gewinnen die ehrbaren Bürger. Die Zombies gewinnen, wenn sie entweder den Staatsanwalt zum Zombie machen oder er einen Fehler im Tribunal macht.
Am Morgen verabredet man sich zu Zweiergruppen und diskutiert, was man in der Nacht bemerkt hat, wer wohl ein Zombie sein könnte und wer nicht. Dabei ist es sehr wichtig dem Staatsanwalt möglichst viele Informationen zukommen zu lassen. Anders als bei den Werwölfen können die Zombies nicht so ganz einfach einen Bürger zu einem der Ihren machen: Jeder Bürger hat eine Waffe, mit der er sich eventuell gegen die Angriffe der Zombies wehren kann. Diese Waffen haben Werte von 0 bis 4. Wachen die Zombies auf, können sie sich auf ein Opfer einigen oder auch auf mehrere. Jeder Zombie greift mit der Stärke 1 an, mehrere Zombies vereinen ihre Kräfte. Spielt man ohne Spielleiter, bei einer graden Besetzung, tippen die Zombies den entsprechenden Spielern auf die Schulter. Pro Zombie einmal. Dann schlafen sie wieder ein und es gibt drei Ausgänge:
- Wurde ich weniger oft als der Wert meiner Waffe angibt angetippt, habe ich mich erfolgreich verteidigt.
- Wurde ich genauso oft angetippt wie der Wert angibt, falle ich ins Koma.
- Nur wenn ich öfter angetippt wurde werde ich zum Zombie

Die Apothekerin kann ins Koma Gefallene retten, muss sich aber bei mehreren entscheiden, wen sie rettet. Danach wacht der Inspektor auf und alle Verwandelten müssen ihren Arm heben, so weiß er, wer in der nächsten Nacht als Zombie auf die Jagd geht.

Weitere Charaktere sind: Der Hochstapler, der Detektiv, der Landstreicher, der Psychologe, der Schlafwandler, die Lehrerin, der Räuber, der Pastor, der Erfinder und der Gärtner.
Der Räuber kann zum Beispiel zwei Waffen der Bürger vertauschen oder sich selbst eine bessere besorgen. Die Lehrerin darf jede zweite Nacht zwei Hinweise niederschreiben und einem Bürger zustecken.
Das, was die Bürger sich in den Gesprächen erzählen können ist nicht reglementiert. Es ist erlaubt nach allem zu fragen, wenn man sich vorher darauf einigt, Fragen stellen zu können. Alle Fragen sollten ehrlich beantwortet werden. Vermutungen sind Vermutungen und gelten natürlich nicht als Lügen, auch wenn sie sich als falsch heraustellen sollten. Bevor ich mich auf einen Bürger stürze, mit dem ich reden will, sollte ich mir sicher sein, welche Fragen ich habe und welchen Charakter ich hinter der treuherzigen Fassade erwarte. Will man partout nicht mit einem Spieler reden, muss man dieses auch nicht tun und sucht sich lieber einen anderen Gesprächspartner.
Citizen X - Ein Gesellschafts-Thriller von endime

Da der Untertitel des Spieles "ein medial begleiteter Gesellschafts-Thriller" lautet, liegt der Premium Version eine DVD bei, die den Moderator ersetzt. Die Einführungsrunde auf der DVD nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, führt aber dafür auch ganz genau durch das Spiel. Erfahrene Spieler können auf die DVD verzichten, wenn sie denn einen Moderator haben, bei ungerader Anzahl von Spielern. Oder sie spielen die Profi-Version von der DVD, die mit den Ambient-Sounds.
Sehr schön ist die Stimme auf der DVD, ein netter Akzent begleitet von einer tiefen Männerstimme. Dazu gibt es Hintergrundgeräusche, die typisch für die Nacht sind. In unserem ersten Spiel gelang es dem Staatsanwalt leider nicht alle Bürger richtig zu benennen, bei einem lag er falsch.

Im Gegensatz zu Werwölfe ist Citizen X kommunikativer, da alle Spieler bis zum Ende mitspielen. Es erfordert einiges an Spürsinn alle Informationen zu verarbeiten und zu passender Zeit dem Staatsanwalt mitzuteilen.
Wenn man sich trifft zeigt man sich zuerst gegenseitig die Waffen, die Identitätskarten behält man aber immer für sich. Das Waffenzeigen ist in sofern wichtig um herauszufinden, wer vielleicht schon ein Opfer der Zombies wurde: Spieler mit einer 3er oder 4er Waffe werden nicht so leicht überrumpelt.

Citizen X ist ein sehr gutes Gruppenspiel, bei dem man immer die Ohren offen halten sollte und in den Gesprächsrunden auch die Augen nicht verschließen darf. Die Finesse besteht in dem Zusammentragen der Informationen und dem Weiterleiten an den Staatsanwalt, weiterhin auch darin, zu erfahren wer der Staatsanwalt ist und ihn gegebenenfalls zu retten oder ihm eine gute Waffe zukommen zu lassen. Die Zombies sollten sich eher auf ein Opfer einigen, zumindest zu Anfang, wenn es nur zwei von ihnen gibt, so dass sie mit einer höheren Stärke angreifen können.
Dadurch, dass man in einem Stuhlkreis sitzt, bekommt man während der Nacht sehr viel mehr Informationen, als wenn nur ein Spielleiter hinter den Sitzenden entlang geht und den entsprechenden Opfern auf die Schulter tippt. Ein weiterer Vorteil ist es, dass alle Spieler eine Sonderfunktion haben und es so keine "einfachen" Bewohner gibt, die einfach dadurch, dass sie keine Funktion haben, weniger am Spiel teilnehmen.

So richtig kann man Citizen X nicht mit den Werwölfen vergleichen, außer, dass man für beide Spiele eine große Gruppe benötigt und für Citizen X dazu noch einen großen Raum, in dem alle Platz finden. Beides sind kommunikative Spiele, bei denen es darauf ankommt die richtigen Schlüsse zu ziehen; allerdings arbeiten die Bewohner in der Stadt von Citizen X enger zusammen: Sie wollen keinen Unschuldigen am nächsten Baum aufknüpfen.

Das Spiel kann direkt beim Verlag bestellt werden. Die Premium Version kostet 35 Euro.

Sie sollten Citizen X kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Citizen X nicht kaufen, wenn Sie:
- hin und wieder eine große Gruppe zusammen bekommen- immer nur maximal zu viert spielen
- gerne Myterien lösen und mit anderen reden- kein Detektivblut in den Adern fließen haben
- immer schon mal als Zombie Unheil verbreiten wollten- sich leicht verplappern
- ein stimmungsvolles Spiel suchen, das eine gute Atmosphäre verbreitet- nur 3 Stühle besitzen


Strategie / Taktik
Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern
Spiel suchen bei
Spiel suchen bei Ebay
Spiel suchen bei Amazon
Glück / ZufallBewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern
InteraktionBewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern
Anleitung / MaterialBewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern
SpielspaßBewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern BewertungssternSpiel kaufen bei
Spiel suchen bei Milan Spiele
Buy Game on
Spiel suchen bei Funagain.com
Preis / LeistungBewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern

Druckversion        zum Spiele-Forum

Kurzinfos

Citizen X

Gesamtbewertung

Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern Bewertungsstern

Autor

Rainer M. Engel

Verlag

endime Verlag

Erscheinungsjahr

2007

Spieleranzahl

6 - 16

Dauer

ca. 40 - 60 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

ca. 13 €

Besucher-Wertung

Sie kennen Citizen X?
Wie viele Sterne würden Sie vergeben?

Error connecting to mysql