Booray!

Das fetzige Bluffspiel mit Pokerelementen?!

Booray stellt sich uns als "fetziges Bluffspiel mit Pokerelementen" vor. Das ist leider so nicht ganz richtig. So wahnsinnig fetzig ist es nicht, zu bluffen bringt einen nicht weiter und vom Poker hat es eigentlich nur die zwei Elemente, erstens dass man fünf Karten bekommt und zweitens, dass man bis zu fünf Karten tauschen darf, bevor das eigentliche Spiel losgeht.

Jeder Spieler startet mit 200 $ und hat das erklärte Ziel diese Summe zu verdoppeln. Wem dies gelingt, der werde Booray-King genannt. Aber bevor es so weit ist, überstrapaziert man die Spielzeitempfehlung von 45 Minuten leicht, denn die 400 $ zu erarbeiten braucht ein wenig länger.

Wie schon erwähnt bekommen alle Spieler fünf Karten. Eine weitere wird aufgedeckt und gibt den Trumpf dieser Runde vor. Nun dürfen alle Spieler noch 0 bis 5 Karten tauschen und sich dann entscheiden, ob sie diese Runde mitspielen wollen oder doch lieber passen. Gespielt wird jede Runde um den Pott, in den alle Spieler je 1 $ einzahlen. Sollte man in der nachfolgenden Runde keinen Stich bekommen, muss man statt 1 $ Einsatz so viel zahlen, wie Dollar im Pott lagen. Im Spiel zu sechst wären das also 6 $ nach der ersten Runde. Auf diese Weise wächst der Pott schnell an, so lange nicht ein ungünstiges Ereignis eintritt. Derer gibt es zwei: Ein Spieler gewinnt die Runde, da er mehr Stiche als die anderen hat, aber die anderen Spieler hatten je einen Stich. Der Pott startet wieder bei 0. Oder zwei Spieler haben gleich viele Stiche, dann kommt nur der Mindesteinsatz hinzu. Wenn das erste Ereignis häufiger eintritt, zieht sich das Spiel doch sehr in die Länge.

Die eigentliche Runde läuft dann folgendermaßen ab: Der Startspieler eröffnet mit einer Karte. Es herrscht Bedienzwang. Sollte ich die gewünschte Farbe, wir spielen mit einem französischen Blatt mit 52 Karten, nicht bedienen können, muss ich stechen, wenn möglich. Kann ich auch nicht stechen, darf ich abwerfen. Der Stechzwang hat uns das Spiel ein wenig verhagelt, denn ohne wäre es ein wenig taktischer geworden, wenn nämlich ich entscheiden könnte, wann ich stechen mag und wann nicht.
Nach fünf Stichen endet die Runde. Der Spieler mit den meisten Stichen bekommt den Pott, die Spieler ohne Stich bezahlen den Wert des Pottes als nächsten Einsatz. Es wird solange reihum der Startspieler gewechselt, bis ein Spieler 400 $ Vermögen erspielt hat.

Was uns auch nicht gefallen hat ist die Tatsache, dass man, sofern man passt, keine Konsequenzen erfährt. Man hat zwar seinen Einsatz verloren, aber in der Regel ist das nur 1 $. Beser wäre es, wenn man als passender Spieler die Hälfte des Pottes bezahlen müsste. So steigt der Pott schneller und das Spiel gewinnt an Fahrt. Wir haben nach gut einer Stunde das letzte Spiel beendet; der Führende hatte gerademal 274 $. Nein, das Spiel muss schneller werden und die Stichmnöglichkeiten müssen sich ändern, dann kann da etwas draus werden.

Es soll sich ja auch um ein Bluffspiel handeln. Dies ist uns nicht ganz klar geworden, denn bei einem Stichspiel ergibt es wenig Sinn zu bluffen. Wenn ich keinen Trumpf auf der Hand habe bekomme ich keinen Stich. Die anderen Spieler mit meinem Selbstvertrauen in mein gutes Blatt zum Aussteigen zu bewegen kann eine Taktik sein. Wer aber ein gutes Blatt hat spielt, wer keins hat, lässt es. So war es in allen unseren Runden und so wird es sicherlich auch in anderen Spielgruppen geschehen.

Mit einigen Änderungen mag Booray! noch ein wenig interessant sein, nach den aktuellen Regeln bringt es nur mäßig Spaß.

Strategie / Taktik
Glück / Zufall
Interaktion
Anleitung / Material
Spielspaß			Buy Game on
Preis / Leistung