Blueprints

Wer ist der beste Architekt?

Bei manchen Spielen weiß man nicht, ob die Spielidee zuerst da war oder eher das Thema, als Wunsch eines Verlages. Besonders bei eher abstrakten Spielen ist der Spieler öfter am Zweifeln und überlegt sich, ob ein anderes Thema nicht auch hätte passen können. Mit Blueprints werden wir in das Reich der Architekten eingeführt, die anhand von bestimmten Vorgaben ein Gebäude aus insgesamt sechs unterschiedlichen Bauelementen errichten sollen.

Zur Verfügung stehen uns je 8 Würfelblöcke aus Holz (braun), wiederverwendeten Materialien (grün), Stein (schwarz) und Glas (durchsichtig). Diese 32 Blöcke kommen in einen doch eher zu klein geratenen Beutel und werden gut gemischt. In die Startauslage kommen sieben beliebig gezogene und geworfene Würfel, die feinsäuberlich nach Wertigkeiten sortiert werden.
Von den insgesamt 24 zur Verfügung stehenden Blueprints bekommt jeder Spieler pro Runde einen, da wir über drei Runden spielen, also pro Spiel 3. Diese kleinen Spielertableaus zeigen drei bis vier Bauplätze mit den Zahlen 1 bis 3, die aber in der Summe immer 6 ergeben, also 1, 2, 3 oder 2, 2, 1, 1. Diese Zahlen geben die Höhe vor, die man nicht überschreiten sollte, wenn man am Ende ein noch wertvolleres Gebäude haben möchte. Immer wenn ein Gebäude den Vorgaben entspricht, gibt es 6 Punkte für den Wert des Gebäudes. Dieser Wert spiegelt aber nicht die Siegpunkte wider, die ein Gebäude wert ist, sondern ergibt nur seine Platzierung im Ranking einer Runde. Der Sieger, also derjenige mit dem wertvollsten Gebäude einer Runde, bekommt die Goldmedaille mit 3 Punkten, danach die Silbermedaille mit 2 und die Bronzmedaille mit einem Punkt.
Die Bauregel ist wirklich simpel: Entweder gleich oder höher - auf eine 1 also eine 1 oder 2, 3, 4, 5, 6 und auf eine 6 nur eine 6.

Um den Wert der Gebäude zu ermitteln, müssen wir uns die verbauten Elemente anschauen. Holzelemente geben pro angrenzendem Würfel 2 Punkte, bis zu 8. Besteht mein Haus also mehrheitlich aus Holz, können schon einige Pünktchen zusammen kommen. Wer grün verbaut, sollte davon reichlich verbauen, denn je mehr desto mehr Punkte gibt es. Ein einsamer Grüner ist man gerade 2 Punkte wert. Hat er aber noch fünf Freunde mitgebracht, klimmpern 30 Punkte aufs Konto. Steine wollen hoch hinaus, je höher, desto besser. Ab Ebene 4 gibt es 8 Punkte. Glas ist ein wenig langweilig, man erhält gerade mal so viele Punkte, wie die Augen zeigen.

Hat man einen Würfel aus der Auslage gewählt, verbaut man ihn und zieht einen weiteren aus dem Beutel, den man wirft und gemäß seiner Augenzahl einreiht. Nach sechs verbauten Würfeln ist eine Runde zu Ende und es kommt zur Gebäudewertung. Der Spieler mit dem wertvollsten Gebäude bekommt die Goldmedaille.
Insgesamt wäre das schon ein nettes Spiel, um es aber ein wenig interessanter zu gestalten, gibt es noch vier Extraziele, die man jeweils einmal erreichen darf. So bekommt man je zwei Punkte, wenn man viermal die gleiche Zahlt verbauen konnte. Dies kann gelingen, muss aber nicht, da man ja nicht alleine spielt und Würfel dazu neigen, dass sie nicht immer das tun, was man sich wünscht. Auch die nächste Möglichkeit 2 Punkte zu erhalten ist nicht ohne: Man muss alle sechs Zahlen verbauen. Auch dies wurde schon geschafft, erfordert aber ein bisschen mehr als nur ein Quäntchen Glück. Variante 3 verlangt gleich fünfmal die gleiche Farbe, kann ebenfalls gelingen, wenn nicht ein Mitspieler an der gleichen Farbe Gefallen gefunden hat. Die vierte Variante macht zwar die Erfüllung des Blueprints zunichte, aber dabei geht es ja auch nur um das Ranking um die Medaillen, sie verlangt, dass man bis in die fünfte Etage gebaut hat. In Kombination mit Stein, kann das sogar noch für eine Medaille reichen. Natürlich darf man auch mehrere dieser optinalen Ziele in einer Runde erreichen. Wenn man das Glück gebunkert hat, sicherlich kein Problem...

Für ein kleines Würfelspiel, das circa 30 Minuten unterhalten soll, macht Blueprints alles richtig. Die Regeln sind leicht, wenn auch bisher nur auf Englisch oder Französisch, das Würfeln kann jeder und es gibt genügend Möglichkeiten in einer Runde, dass auch Grübler bedient werden. Natürlich muss man immer wieder abwägen und seine Pläe vielleicht sogar das eine oder andere Mal über den Haufen werfen und sich mit weniger zufrieden geben. Oder durch eine Fügung des Schicksals, der Spieler vor einem würfelt genau das Richtige, gelingt einem der große Wurf. Wer weiß schon, was einen erwartet, es ist schließlich ein Würfelspiel!

Strategie / Taktik
Glück / Zufall
Interaktion
Anleitung / Material
Spielspaß			Buy Game on
Preis / Leistung