| BloxWerden Sie Hoch-Stapler!In einer Zeit, in der eigentlich jedes Spiel einen Hintergrund braucht, am besten gleich eine ganze Geschichte, in der Piraten Schätze suchen, Aliens die Welt angreifen, Herrscher im Lande unterwegs sind oder Monster Amerika verwüsten, kommt von Ravensburger ein Spiel auf den Markt, das man "abstrakt" nennen darf. Diese Art der Spiele ist, soweit ich das sehe, eigentlich eher den kleinen Verlagen vorbehalten, die meisten der großen suchen sich eben eine Hintergrundgeschichte.
Leider suchen sich die meisten Verlage eine Hintergrundgeschichte, die nicht exklusiv zum Spielgeschehen passt, sondern austauschbar ist. Die haben die Autoren von Blox aber weggelassen und bewusst auf ein abstraktes Spiel gesetzt.
In diesem Spiel bauen die Spieler Türme, die sie später wieder abreißen, um Punkte zu machen.
Zu Anfang werden die Blöcke auf dem Spielfeld verteilt, eben so, wie die Felder es vorgeben. So sehen wir 1er, 2er, 3er und einen 4er Block. Die Steine der Blöcke sind in vier Farben unterteilt, alles eher Farben, die man in anderen Spielen nicht finden. Nennen wir das weinrot mal rot, dann haben wir noch schwarz, weiß und grau. Ja, grau! Keine sehr beliebte Farbe, aber irgendwie passt sie dann doch in die Farbwahl.
Wer an der Reihe ist, spielt eine seiner 5 Karten, um eine Figur auf das Spielfeld zu bekommen. Das Spielfeld ist in Quadrate eingeteilt, die alle eine der vier Farben haben. Will ich eine neue Figur ins Spiel bringen, spiele ich eine Karte und setze die Figur von einem Rand aus gesehen auf das nächste Feld dieser Farbe. Türme und andere Figuren gelten als Block, und sind damit nicht passierbar. Um einen Turm abzutragen muss ich mit einer Figur auf ihn ziehen. Dies geht aber nur, wenn zwischen einer meiner Figuren und dem Turm keine Felder liegen, die eine Farbe haben, die auch in dem Turm vorkommt, denn mit den Karten kann ich nicht nur neue Figuren ins Spiel bringen, sondern nach den gleichen Regeln auch Figuren auf dem Spielfeld bewegen.
Zum Beispiel bin ich ein weißen und ein schwarzes Feld von einem Turm entfernt. Spiele ich nun die Karten in der Farbe des Turmes, grau, grau und rot, kann ich ihn abtragen. Meine Figur kommt aus dem Spiel und die Turmteile zu mir. Mit ihnen kann ich nun neue Türme bauen; aber nur wenn ich wieder die entsprechenden Karten auf der Hand halte.
Um einen Turm zu errichten muss ich die Phase beachten, in der wir uns gerade befinden: in Phase 1 darf man nur Türme bauen, die 2 Klötze hoch sind und nur Türme abräumen, die einen Klotz hoch sind. In den weiteren Phasen erhöhen sich diese Werte je um 1.
Ich kann also nur neue Türme errichten, wenn ich vorher andere abgebaut habe. Da jeder Spiele über vier Figuren verfügt, die er aufs Brett bingen kann, ist es möglich mit ihnen die anderen Spieler zu Zügen zu nötigen, da sie denken, dass man sicherlich in der nächsten Runde genau den Turm abbaut, den man eigentlich selber nehmen wollte.
Sollte man einmal mehr als 7 Steine vor sich ausliegen haben, muss man bauen. Da aber die Handkarten sich nicht immer den Gegebenheites des Spiel unterwerfen, muss man eventuell mal seine Handkarten loswerden. Als Alternativzug zum Bauen oder Abreißen gibt es das Tauschen. Ich kann eine bis alle Karten ablegen, wie ich will, und mir dafür neue nehmen. Diese Aktion hat noch einen weiteren Nutzen: Jeder Spieler hat ein Jokerplättchen, dass er umdrehen muss, wenn er es benutzt. Beim Tauschen darf man es wieder auf die aktive Seite drehen und es so erneut nutzen. Es zeigt alle vier Farben und fungiert als eine Karte in der gewünschten Farbe.
Aber wie gewinnt man? Dies ist, mit Verlaub, eine gute Frage, denn sie spricht eine Sache an, die ich bisher verschwiegen habe: Auf den Türmen liegen Plättchen mit Zahlen, eins bis vier, sie entsprechen der Höhe eines Turmes. Dieses bekommt der Spieler, der einen Turm abreißt. Sollte man einen bauen, legt man das entsprechende Plättchen auf den Turm und nimmt sich das gleiche und legt es vor sich ab. Am Ende gewinnt dann der Spieler, der die meisten Punkte sammeln konnte.
Blox ist ein ansprechendes Taktikspiel, das auf den ersten Blich aus den 70er Jahren stammen könnte. Oder auch 80er, aber nicht neuer. Die Farbwahl ist sicherlich up to date, wie Einschätzungen des Alters in meinen Spielrunden belegen. Der erste Gedanke war "20 Jahre alt", der zweite "Das muss modern sein!". Die Regeln sind sehr schnell verstanden, da sie sehr kurz gefasst und einprägsam sind. Die Tiefe des Spiels, auch wenn sie nich allzu tief erscheinen mag, erfährt man nach einigen Spielen, die man gerne spielt um es dann, verstanden und durchschaut, mit Anfängern zu spielen.
In der Masse der Spiele mit konstruiertem Hintergrund ist Blox erfrischend locker zu spielen, da man nicht ständig überlegen muss, ob der Hintergrund nicht auch ein anderer hätte sein können. Dafür überlegt man ständig, welcher Zug der beste sei. Das stimmt aber nur halb, da man oft genötigt ist, bestimmte Züge zu machen, sei es um passende Steine zu bekommen, oder weil man zu viele hat und bauen muss. Besonders im späten Spiel kommt noch der Ich-habe-keine-passenden-Karten-um-einen-5er-Turm-zu-bauen Grund hinzu, der einem diktiert, was nächste Runde an der Reihe ist.
Blox ist ein Spiel, das sich lohnt zu spielen, wenn auch nicht immer und immer wieder so doch hin und wieder.
Sie sollten Blox kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Blox nicht kaufen, wenn Sie: | - abstrakte Spiele mögen | - mit den Farben nichts anfangen können | - gerne Türmchen bauen | - mit Türmen nichts anfangen können | - mit den Farben aus den 60ern keine Probleme haben | - mit Glück in einem abstrakten Spiel nichts anfangen können | - auch immer etwas Glück im Spiel brauchen | - eine Farbschwäche bei Rottönen haben | | | | |
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KurzinfosBloxGesamtbewertung AutorWolfgang Kramer, Hans Raggan, Jürgen Grunau VerlagRavensburgerErscheinungsjahr2008 Spieleranzahl2 - 4 Dauerca. 45 - 60 Min. Alterab 10 Jahren Preisca. 22 € AuszeichnungenNominierungsliste Spiel des Jahres 2008 Besucher-WertungSie kennen Blox? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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