Blokus 3D

Wir alle kennen und lieben Tetris. Während das erste, und qualitativ hochwertige, Blokus ein reines 2D-Spiel war, wächst Blokus 3D, wie der Titel schon verrät, in die Höhe. Nun kommt das Tetris-Gefühl erst so richtig ins Spiel.
Da die Regel sich auf zwei Seiten beschränkt und dabei auch noch reich bebildert ist, fällt es natürlich schwer eine ausufernde Rezension zu schreiben, die in jeder Zeile Neuerungen und Aha- sowie Oho-Effekte zaubert. So will ich mich, wie die Regel, auf das Wesentliche beschränken.
Jeder Spieler verfügt über einen Satz an Bausteinen, die von den Formen her an Tetris und auch Blokus erinnern, nur dreidimensional sind. In der Mitte des Tisches - Stilfetischisten dürfen das Spielbrett auch anders platzieren - steht die drehbare Spielfläche, die mittels Schablonen verschiedene Vorgaben zaubert.
Beim Bauen muss man beachten, dass man nicht über die Schablone hinaus baut und keine Holhräume lässt - das heißt, dass alle Flächen des verbauten Gegenstandes aufliegen müssen. Außerdem muss man die Höhenvorgaben der Schablone beachten und nicht höher als erlaubt bauen. Kann kein Spieler mehr bauen oder haben alle Spieler alle ihre Teile verbaut, was wesentlich häufiger vorkommt, kommt es zur Wertung. Wer, von oben aus gesehen, die meisten Flächen aufweisen kann, gewinnt.

Das war jetzt aber schnell. Kommen wir also zu den Stärken und Schwächen des Spiels.
Die Idee ist sicherlich gut, die Umsetzung hat einige Mängel: Die Teile haften nicht sehr gut aufeinander, so dass, bei den etwas wagemutigeren Konstruktionen, es beim Drehen des Spielfeldes hin und wieder zu Einstürzen kommt. Außerdem sieht es auch insgesamt sehr wackelig aus. Das Material wirkt billig, die Verpackung ebenso. Wer so etwas ignorieren kann, bekommt ein interessantes kleines Spiel, das schneller vorbei ist als das normale Blokus, sich aber dann doch nicht als Absacker eignet. Dazu bringt es einfach zu wenig Spaß.
Natürlich fordert und fördert es die dreidimensionale Vorstellungskraft, kommt aber bei weitem nicht an die strategische Tiefe seines Vorgängers heran, was unter anderem daran liegt, dass bei den meisten Schablonen alle Spieler ihre gesamten Bauteile verbauen können. Der Reiz bei Blokus lag ja darin, andere so einzubauen, dass sie möglichst viele Teile am Ende des Spieles vor sich liegen hatten. In Blokus 3D herrscht kein Mangel an Bauplatz und das nüchterne Zählen der Quadrate am Ende der Runde ist kein Ersatz für das schadenfreudige Zusammenzählen der übriggebliebenen Elemente der anderen Spieler.

Auch wenn viele es wieder einmal anders sehen werden, aber wer Blokus mag, sollte dabei bleiben und sich nicht an eine der Varianten versuchen. Einen Klassiker wie Blokus kann man nicht mehr verbessern, auch wenn man gerne den Erfolg weiter ausmelken will.

Hinzu kommt auch noch, dass Blokus 3D eigentlich Rumis ist, nur in der billigen Ausgabe mit Plastikteilen statt Holzsteinen. Wenn man ein Spiel neuauflegen will, sollte man es eigentlich besser machen.

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