Blindes Huhn

Geblufft. Gezockt. Gewonnen.

Man sagt ja, dass auch ein blindes Huhn einmal ein Korn findet. In diesem Fall ist das Korn sogar aus Gold und glitzert und glänzt. Und hin und wieder lässt es sich auch von einem blinden Huhn finden.

Wir haben es hier mit einem Bluffspiel zu tun, das sich schnell spielen und schnell erklären lässt. Ideal also für Kinder oder Familien; denen wird es auch am meisten Spaß bereiten, da es doch sehr vom Glück bestimmt wird.
Jeder Spieler bekommt einen Satz Karten. Diese haben die Werten 1 bis 3 und vier der fünf Farben. Die restlichen Karten werden gemischt, die „Spielende“-Karte kommt unter die 9 letzten des Stapels. Die Karten im Stapel haben die Werte 1 bis 4 in 5 Farben. Außerdem gibt es noch 12 goldene Körnerkarten und 12 Blinde Hühner. Habe ich am Ende des Spiels, wenn die Spielendekarte gezogen wird, ein goldenes Korn, so ist dies 2 Punkte wert. Ein einzelnes Blindes Huhn zählt -3 und die Kombination ist 5 Punkte wert. Außerdem werden die Kartenwerte von drei Farben dazugerechnet und wer die Mehrheit in einer der Farbe erreichen konnte erhält zusätzlich 8 Punkte. Als Zweiter 4 oder bei Gleichstand von zweien je 6.
So weit also schon mal zu dem, was ich erreichen muss: Mehrheiten in den Farben und, wenn es klappt, in drei Farben viele und wertvolle Karten. Goldene Körner sind auch nicht schlecht, besonders in Kombination mit Blinden Hühnern.
Nachdem alle Spieler ihre Anfangskarten vor sich nach Farben getrennt ausgelegt haben, beginnt der Startspieler damit, dass er die drei obersten Karten vom Stapel nimmt. Diese will er versteigern. Er muss sich entscheiden, ob er zwei offen oder zwei verdeckt legt. Dann nennt er das erste Gebot. Reihum haben alle Spieler nun einmal die Chance ein Gebot abzugeben. Dabei muss man, wenn man mithalten will, natürlich überbieten. Der Spieler mit dem höchsten Gebot erhält den Zuschlag. Bezahlt wird immer mit den ausliegenden Karten, deren Werte auch hier die Werte der Karten angeben. Wie ich mein Gebot zusammenstelle, ist mir überlassen. Zum Beispiel eine rote 2 und eine grüne 1 sowie eine blaue 3 sind 6.

Sollte der Auktionator das höchste Gebot abgegeben haben, gibt er den entsprechenden Wert an seinen linken Mitspieler weiter. Dieser darf nun eine Karte behalten und die restlichen nach links weitergeben. Dies geschieht so lange, bis es keine Karten mehr gibt. Natürlich darf der Auktionator keine seiner Karten wieder bekommen.
Sobald der Haufen der Versteigerungskarten aufgebraucht ist und die Spielendekarte gezogen wurde ist das Spiel aus. Der Spieler, der in den drei Kategorien nun zusammen die meisten Punkte machen konnte, gewinnt.

Blindes Huhn ist ein Bluff- und Bietspiel unter vielen. Die Grafiken sind nett, die Idee ideal für ein schnelles Spiel zwischendurch. Mancher wird von dem recht hohen Glücksfaktor abgeschreckt sein und andere brauchen einige Runden, bis sie die Werte der drei zu versteigernden Karten besser einschätzen können. Auch wie man bezahlen sollte muss gut überlegt sein. Behalte ich die Mehrheit an roten Karten, wenn ich nun mit denen bezahle? Kann ich es mir erlauben einen Punkt mehr zu bieten oder gar ohne Gelbe dazustehen?
Das ist aber auch schon alles, eben ein schnelles und unkompliziertes Spiel. Große Feinheiten, wie man am besten spielt, gibt es nicht. Ich muss mich einfach ein wenig auf meine Mitspieler einstellen und gut darauf achten, was sie vor sich liegen haben und auf was sie es dementsprechend abgesehen haben könnten. Die besten Momente sind diejenigen, wenn ein Spieler viel für eine hohe Zahlenkarte ausgibt, dann aber feststellen muss, dass er zwei Blinde Hühner im Packet mitersteigerte. Wichtig ist nämlich auch, wie man sein Angebot ausrichtet; verdecke ich die gute oder zeige ich sie? Wie kann ich die Karten am ehesten bekommen? Worauf achten meine Mitspieler?
Wer gelernt hat diese Fragen im Spiel zu beantworten, hat gute Chancen zu gewinnen.

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