Aus die Maus!

Katze frisst Maus, Maus frisst Käse

In der Regel spielen wir Spiele „ab 6“ nicht so gerne. Diese gelten wahrlich als Kinderspiele. Spiele „ab 8“ können schon viel Spaß bringen, auch für Ältere, wobei Spiele „ab 12“ meistens Erwachsenenspiele sind.
Allerdings gibt es auch einige Spiele, die zwar „ab 6“ sind, aber auch von Übersechsjährigen ganz gerne gespielt werden. Spiele, bei denen die Eltern nicht denken müssen „Wann ist es endlich vorbei?“. Aus die Maus! ist allerdings keines der Spiele aus der ersten Kategorie. Das Beste wäre es, wenn die Spieler wirklich nur 6 Jahre alt wären.

Alle Karten werden verteilt. Es gibt drei verschiedene Motive: Käse, Maus und Katze. Die Karten legt jeder Spieler als verdeckten Stapel vor sich ab. Ein Spieler beginnt und deckt die oberste Karte auf. Danach folgen die Spieler im Uhrzeigersinn. Wenn eine Maus gespielt wird, muss der nachfolgende Spieler, je nach Pfotenmenge auf der Karte, 1, 2 oder 3 Karten ausspielen. Spielt er eine Katze, bekommt er alle Karten. Spieler er nur Käse, bekommt der Spieler mit der Maus die Karten. Spielt er unter den drei Karten eine Mauskarte, so muss der nun nachfolgende Spieler die passende Anzahl an Karten spielen. Fängt eine Katze eine Maus, gibt es einen Mauschip. Je nach Spieleranzahl kommen unterschiedlich viele Mauschips ins Spiel. Sind alle Chips verteilt, ist das Spiel zu Ende und der Spieler mit den meisten Karten gewinnt.

Wie schon erwähnt, es gibt Spiele ab 6, die sehr viel mehr Spaß machen als Aus die Maus! Das Spiel ist so simpel und bietet den einzelnen Spielern überhaupt keine Überlegungsmöglichkeiten, dass es älteren Spielern ganz und gar nicht gefallen mag. Auch in Gruppen mit 11-Jährigen konnte es nicht gefallen, auch ihnen fehlen Interaktionsmöglichkeiten. Es geht nicht um Aufpassen, nicht um Schnelligkeit, nicht um Nachdenken; nur um Kartenumdrehen.
Oft ist es schwer zu bestimmen, ob ein Kinderspiel auch Kindern gefallen könnte, wenn man es nur mit Erwachsenen spielt. Aber bei Aus die Maus! haben wir eher das Gefühl, dass 6 Jahre das obere Limit ist. Ältere Kinder, die schon ein wenig nachdenken wollen, haben keine Möglichkeit dies zu tun, aber kleinere Kinder werden sich sicherlich freuen, wenn die Katze die erwischt, auch wenn sie selbst nichts dazu beigetragen haben. An dieser Stelle fällt mir ein Spiel ein, dass ich mit Sylvias Sohn Malte spielte, als er fünf war: Beide Spieler hatten einen Kartenstapel und deckten gleichzeitig eine Karte auf. Wer mehr Blumen darauf hatte, gewann. Malte war ganz glücklich, wenn er die Karten bekam, obwohl es ja nur davon abhing, wie die Karten gemischt waren. Genauso sieht es hier auch aus: Das Ergebnis steht schon nach dem Austeilen fest, es muss nur noch allen zugänglich gemacht werden.

Für Kinder unter 6 mögen es drei Sterne sein, für Kinder nach der Altersempfehlung sind es aber nur 2 Sterne, was wiederum nicht heißen soll, dass es nicht auch ältere Kinder gibt, die diese Art Spiel gerne spielen. Es gibt ja auch Erwachsene, die „Verliebt in Berlin“, „Lenßen und Partner“ oder „GZSZ“ schauen.

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