Atlantis

Entkomme dem versinkenden Kontinent

Nachdem die Cartagena-Varianten in meinem Spielkreis eher gefloppt sind, kommt nun ein Spiel von dem Meister persönlich auf den Tisch, das uns an gute alte Cartagena-Zeiten erinnert. Herr Colovini hat aber in der Zwischenzeit nicht nur Däumchen gedreht, sondern fleißig Verflixxt! gespielt und kam so auf die Idee sein mittlerweile betagtes Cartagena mit dem auch nicht mehr ganz frischem Verflixxt! zu verschmelzen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein hochkarätiger Absacker, der immer wieder anders ist und eigentlich nur die Tugenden der beiden Spiele verbindet.

Wir bei Verflixxt! wird ein Parcours von Plättchen gebildet, die Atlantis und den festen Boden verdinden. an einigen Stellen ist die Landbrücke sehr stabil, da liegen zwei Plättchen übereinander. An anderen Stellen liegen nur jeweils ein Plättchen und an einer Stelle ist schon das Wasser angekommen. Die Plättchen zeigen verschiedene Farben und Zahlen. Die Farben entsprechen den Handkarten, die Zahlen geben an, wie viel ich zahlen muss, bzw. wie viele Siegpunkte ich erhalte.
Im Gegensatz zu Verflixxt! rutscht das Feld nicht auf, wenn man ein Plättchen (oder zwei) entfernt, sondern es wird ein Wasserplättchen gelegt. Das Überqueren von Wasserfeldern, egal wie lang sie sind, kostet Punkte. Es werden immer so viele Punkte fällig, wie das kleinere der beiden angrenzenden angibt. Will ich mehrere Wasserflächen überqueren, dann muss ich auch entsprechend mehr bezahlen. Das Bezahlen geschieht mit den erhaltenen Plättchen; immer wenn ich eine meiner 3 Figuren bewege, nehme ich das Plättchen, was unmittelbar hinter dem Plättchen liegt, auf dem ich lande. Ziehen geht immer nur nach vorne und zwar wie bei Cartagena immer zum nächsten Feld der entsprechenden Farbe. So ziehe ich mit einer blauen Karte eben bis zum nächsten blauen Feld und nehme mir das direkt dahinter liegende Plättchen. Dies bekomme ich aber erst, wenn ich die Kosten bezahlt habe.
Wem es gelingt eine Figur auf das rettende Festland zu bewegen darf von da an am Ende seines Zuges statt einer Karte derer nun zwei nachziehen. Ansonsten bekomme ich neue Karten nur, wenn ich dafür Plättchen abgebe, immer im 2:1 Verhältnis. Karten sind einen Punkt wert, auch sie kann ich anstelle der Plättchen zum Bezahlen verwenden.
Jedem Spieler steht noch eine Brücke zur Verfügung, die eine Wasserfläche überbrücken kann, auch wenn diese Wasserfläche im Laufe des Spieles größer wird. Die Brücke sollte man nicht zu spät verwenden, da es immer mehr Flächen werden und damit auch die Kosten steigen. Auch wenn die Brücke für alle Spieler gilt, ist sie doch wichtig, besonders, wenn man gewinnen will.
Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler seine dritte Figur auf dem Festland in Sicherheit gebracht hat. Alle Figuren, die noch nicht auf der rettenden Erde stehen, müssen sich nun noch kostenplichtig dorthin begeben. Diese Regel bricht so manchem das Genick, auch wenn er sowieso keine Chance auf den Sieg mehr hatte. So schmelzen die Siegpunkte, die man vielleicht sammeln konnte aber sehr schnell dahin.

Uns hat Atlantis sehr gut gefallen und es hat mittlerweile einen Stammplatz bei den Absackerspielen. Schade nur, dass man es nur zu viert spielen kann. Auch wenn es sehr vom Glück abhängig ist, macht das dem Spiel gar nichts, denn niemand sollte es mit dem Vorsatz ein hoch taktisches Spiel spielen zu wollen auf den Tisch legen. Es hat seine taktischen Überlegungen, aber das meiste, was im Spiel passiert ist willkürlich und somit nicht planbar. Wer am Ende gewinnt hängt von so vielen Faktoren ab; Taktik ist dabei der kleinste.
Aber, wie gesagt, das alles macht nichts, denn die Mischung aus zwei sehr guten Spielen hat geklappt und es ist ein weiteres sehr gutes Spiel dabei herausgekommen.

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