| ArtefaktGeheimnisvollen Schätzen auf der SpurArtefakt kommt mit einer sehr kurzen Regel daher. Das ist schön, denn man will ja nicht immer 20 Seiten lesen, bevor man loslegen kann. Oft ist es aber auch so, dass je kürzer die Regel, desto mehr Glück oder weniger Taktik von Nöten ist. Diese Annahme wird bestätigt, wenn man sich die zwei Seiten Regeln durchgelesen hat.
Wie übernehmen die Rolle von Archäologen, die nach Schätzen suchen. Diese Artefakte sind in vier Teile zerbrochen und wir sind nun darauf aus, so schnell wie möglich die vier Fragmente eines Artefaktes zu finden. Insgesamt gibt es drei Artefakte, wobei jedes doppelt vorkommt, so kommen wir auf 24 Teile. Im Laufe des Spieles besuchen unsere drei Ausgräber 10 unterschiedliche Orte, die in beliebiger Reihenfolge in einem Kreis in der Tischmitte ausgelegt werden. Damit wir von einem Ort an einen anderen reisen können, bekommen wir Reisekarten mit den Werten 1 bis 4. Gefundene Fragmente legen wir auf unsere Sammelkarte. Zuletzt werden alle drei Ausgräber auf Orte gesetzt, dazu würfeln die Spieler dreimal nacheinander. Nun kann die Suche starten!
Zu Beginn einer jeden Runde würfelt der Startspieler mit beiden Würfeln viermal. Der erste Würfel gibt an, an welchem Fundort sich ein weiteres Fragment befindet, der zweite Würfel, welche Farbe das Fragment haben soll. Ist dies getan, entscheiden die Spieler geheim, wen ihrer Archäologen sie wohin schicken wollen. Dazu legen sie je eine Reisekarte zu der entsprechenden Figur. Die Zahlen auf den Reisekarten bestimmen, wie weit die Figuren ziehen müssen. Ob sie dabei im oder gegen den Uhrzeiger ziehen, ist egal. Nun beginnt der Startspieler und deckt eine der Karten auf. Mit welcher Figur er beginnen will, ist ihm überlassen. Reihum decken die anderen Spieler ebenfalls je eine Karte um und bewegen ihre Figur. Sind alls Figuren bewegt worden, kommt es zur Auflösung, wer welche Fragmente bekommt oder eben nicht.
Befindet sich eine Figur alleine an einem Fundort, bekommt der Spieler die hier liegenden Fragmente. Sollten sich Figuren mehrerer Spieler an einem Fundort befinden, bekommt der Spieler mit der Mehrheit an Figuren alle Fragmente oder darf sich eines von einem anderen Spieler nehmen, der auch an diesem fundort vertreten ist. Bei einem Patt gehen alle Spieler leer aus.
In der "fortgeschrittenen" Variante dreht der Startspieler am Ende einer Runde einen Fundort um. Auf der Rückseite finden sich Anweisungen, die der Spieler ausführen darf, der auch das Fragment nehmen konnte. Diese Anweisungen werden immer sofort nach Auflösung eines Fundortes ausgeführt und sorgen für ein wenig mehr Chaos im Spiel, denn mache der Anweisungen verhelfen den Spielern den eigenen Zug effektiver zu nutzen.
Das Spiel endet sofort, wenn es einem Spieler gelungen ist, ein Artefakt zu vervollständigen.
Wie spielt sich nun das Spiel? Nun, man muss schon ein wenig überlegen, da es abzuwägen gilt, an welche Fragmente die anderen Spieler kommen könnten, welche sie interessieren könnten und welche man selbst haben möchte, von denen, die man erreichen kann. Wichtig ist es auch zu sehen, an welchen Orten die Mitspieler oder man selbst Mehrheiten bilden könnte, um Fragmente zu erhalten. Dabei sollte auch immer bedacht werden, dass bei einem Patt alle leer ausgehen.
Ebenfalls interessant sind die Sonderaktionen der Orte. Diese sind auf den Rückseiten gedruckt und pro Runde wird ein Ort umgedreht. Mit Hilfe dieser Zusatzaktionen kann man an das eine oder andere Fragment kommen, auch wenn es nach den normalen Regeln nicht erlubt gewesen wäre. Sollte man sich entscheiden ohne diese "Erweiterung" spielen zu wollen, sei einem gesagt, dass dies keine sonderlich weise Entscheidung wäre. Der Spielspaß ist an sich nicht gerade riesig, aber ohne diese Aktionen, die ein wenig Abwechslung und Unerwartetes in das Spiel bringen, sollte man sich gar nicht erst ran wagen. Dieses Abwägen ist also Kern der Sache, aber nicht ausreichend die Spieler über die gesamte Dauer zu fesseln.
An sich ist Artefakt eine weitere Variante von Heimlich & Co. Das ist nicht schlecht, aber es ist auch nicht genug, um das Spiel wirklich reizvoll zu machen. Jüngere Spieler werden sicherlich mehr Spaß und Vergnügen an dem Spiel haben als ältere Semester, aber der doch sehr hohe Glücksfaktor schreckt manch jungen Spieler vielleicht doch auch ab. Eine Regel, die sehr viel Willkür ins Spiel bringt und es unnötig verlängert findet sich am Ende der Regel. Wenn es weniger als vier Fragmente in der Mitte gibt, müssen die Spieler reihum, angefangen beim Startspieler, Fragmente in die Mitte legen. Da man ja versucht an mehreren Fragmentfronten gleichzeitig erfolgreich zu sein, kann dies die eigenen Siegchancen deutlich zurechtstutzen und anderen Spielern wieder Vorteile geben, die vier passenden Fragmente doch noch zu finden.
Als Familienspiel sicherlich nett, aber nichts Neues, nichts, was es so oder anders nicht schon bei anderen Spielen gab.
Sie sollten Artefakt kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Artefakt nicht kaufen, wenn Sie: | - gerne kurzweilige Familienspiele spielen | - etwas mehr Tiefgang erwarten | - Spiele wie Heimlich & Co. mögen | - keinen Glücksfaktor mögen | - schnelle Spiele mit Glücksfaktor mögen | - eher nicht mit Kindern spielen | | | | | | |
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KurzinfosArtefaktGesamtbewertung AutorMichael Palm & Lukas Zach VerlagWinning MovesErscheinungsjahr2011 Spieleranzahl2 - 4 Dauerca. 30 - 45 Min. Alterab 10 Jahren Preisca. 15 € Besucher-WertungSie kennen Artefakt? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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