Amazonas

Amazonas - Sammelspiel, Entdeckerspiel von Stefan Dorra

Aufbruch ins grüne Paradies

"Ins grüne Paradies" will uns Stefan Dorra schicken. Manchmal machte es aber eher den Eindruck, als seien wir in der grünen Hölle gelandet. Immer dann, wenn man sich gerade überlegt hatte, was man in der nächsten Runde tun wollte, kam einem ein Krokodil, ein Panther oder ein Waldbrand in die Quere. Hat sich was mit Paradies!

Unsere Aufgabe als Forscher im Amazonasgebiet ist es, möglichst viele Dörfer zu besuchen, um dort exotische Tiere zu sammeln. Um dem Artenschutz genüge zu tun, wollen wir uns darauf beschränken sie nur zu fotografieren. Jedes Dorf bietet andere Sehenswürdigkeiten, insgesamt gibt es fünf verschiedene Tiere, die man fotografieren kann. Bevor wir aber losziehen, werden wir noch mit einem Satz Karten, 3 Goldstücken und einem Auftrag ausgestattet. Der Auftrag beinhaltet 4 Orte, an die wir reisen sollen. Für jeden Ort, den wir nach 18 Spielrunden nicht erreicht haben, gibt es am Ende einen Abzug von 3 Punkten. Pluspunkte kann man sammeln, wenn man mindestens drei Fotos von einer Art Tier geschossen hat. Unter drei Fotos gibt es keine Punkte. Außerdem bekommt der Spieler 5 Punkte, dem es als erstem gelingt, von allen fünf Tieren je ein Exemplar auf Zelluloid zu bannen. Die nachfolgenden Spieler, denen dies ebenfalls geling, bekommen 4, 3 poder 2 Punkte.
Es gibt 18 Ereigniskarten, von denen in jeder Runde eine aufgedeckt wird. Dabei handelt es sich um gute und auch schlechte Karten, wie oben erwähnt. Das Krokodil verhindert es, dass man Wasserwege nutzt, der Panther verbietet einem den Zugang zum Dschungel. Beim Waldbrand bekomme ich nur die Hälfte meines Einkommens. A pro pro Einkommen: Die Zelte, die man in den mit Wasser- und Dschungelwegen verbundenen Dörfer, kosten beim Errichten Geld. Pro Dorf können unterschiedlich viele Zelte errichtet werden, wobei die nachfolgenden Spieler immer mehr bezahlen müssen, als der erste. Die Anfangskosten für Zelte liegen bei 2 oder 3 Goldmünzen, was 6 oder 9 Silbermünzen entspricht. Da mein Einkommen in Silbermünzen ausbezahlt wird, sind dies durchaus hohe Kosten.
Zu Beginn einer Runde spielen die Spieler je eine ihrer 7 Karten aus. Diese zeigen die Ziffern von 0 bis 6. Dies ist die Menge an Silbermünzen, die ich bekommen werde. Allergings zeigen die Karten auch noch eines der Tiere; für jedes Foto, das ich schon gemacht habe und diesem Tier entspricht, bekomme ich einen Silberling mehr. Spiele ich zum Beispiel die Orchidee aus, Wert 5, und habe schon zwei gesammelt, bekomme ich 7. Hinzu kommen auch noch Ereigniskarten, die den Wert erhöhen können. Sollte bei der aktuellen Ereigniskarte auch noch eine Orchidee zu sehen sein, bekomme ich nochmals 2 Silberlinge und kann mir vielleicht schon ein neues Zelt leisten.

Gespielt werden also 18 Runden, in denen ich Geld sammeln muss, um Zelte zu errichte, damit ich entweder alle vier Dörfer erreiche,und/oder von den fünf Arten je eins finde, oder auch bei der einen oder anderen Art drei zusammenbekomme.
Da das Spiel nicht immer reihum gespielt wird und so ein Spieler benachteiligt sein könnte, wird die Reihenfolge jede Runde neu ausgelost. Der Spieler mit dem höchsten Einkommen wird Startspieler, je nach Einkommen folgen die anderen. Bei Gleichstand entscheidet die kleine Zahl in der oberen Mitte der Karten. Auch wenn die Reihenfolge nicht sehr wichtig ist, kann es gerade gegen Ende doch entscheident sein, ob ich mein Zelt vor den anderen Spielern setzen darf oder nicht. Da man nur in an eingene Zelte angrenzende Dörfer setzen darf, also nicht beliebig, kann der Unterschied in der Setzreihenfolge schon mal drei bis sechs Silberlinge ausmachen. Und das sind bei den mauen Einkünften schon mal ein bis zwei Runden.

Während man die Ereignisse Krokodil oder Panther noch ertragen kann, ist das Ereignis Waldbrand, das einem das Einkommen um die Hälfte - abgerundet - kürzt, sehr schmerzlich. Unter den 7 Karten gibt es aber auch eine mit dem Wert 0, für sie bekommt man so viel Silber, wie es der größten Menge an gesammelten Fotos einer Art entspricht. Zu Anfang ist das oft genug eins, da bleibt am Ende nach dem Waldbrand nichts mehr übrig. Aber so verschwendet man auch keine gute Karte, denn Geld ist knapp. Eine andere Möglichkeit dem Brand zu entgehen ist die Indiokarte mit dem Wert 6. Da der Indio sich gut auskennt, verliert man mit ihm nicht die Hälfte.
Nach 18 Runden gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Unterhalten kann Amazonas. Aber es ist sicherlich kein herausragendes Spiel. Die Interaktion hält sich in Grenzen, die Möglichkeiten ebenso. In der Regel sollte es jedem Spieler gelingen seine vier Dörfer zu erreichen, besonders, da man das erste Zelt in eines dieser Dörfer stellen darf, oder auch zwischen zweien, damit man sie besser erreichen kann. Wichtig ist es, als Erster die fünf verschiedenen Fotos gemacht zu haben, denn 5 Punkte sind verdammt viel, wenn man bedenkt, dass nur drei Fotos eines Motives überhaupt am Ende Punkte bringen. Allerdings darf man bei der Hatz nach Motiven nicht die andere Aufgabe, das Erreichen der Dörfer, vergessen.
Das Planen eines Zuges geht recht flott voran, auch das anfängliche Überprüfen, wer nun an welcher Stelle ziehen darf, ist nicht sehr zeitintensiv. Für Familien ein vergnügliches Spiel, für Vielspieler nicht so geeingnet, auch wenn keiner in den Spielrunden sich vehement gegen das Spiel ausgesprochen hätte.

Sie sollten Amazonas kaufen, wenn Sie:
Sie sollten Amazonas nicht kaufen, wenn Sie:
- gerne durch den Dschungel marschieren- hässliche Zufälle nicht mögen
- Spiele mit Optimierungfaktor suchen- keinen Spaß am Forscherdasein haben
- auf bunte Spiele mit vielen Tieren stehen- auf Glück im Spiel verzichten können


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Kurzinfos

Amazonas

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Autor

Stefan Dorra

Verlag

Kosmos

Erscheinungsjahr

2005

Spieleranzahl

3 - 4

Dauer

ca. 50 - 70 Min.

Alter

ab 10 Jahren

Preis

Nicht mehr erhältlich

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