Am Pranger

Diskussionsspiel zum Thema Menschenrechte

Der Titel des Spiels von Autor Franz Scholles hat für mich eine Doppeldeutigkeit. Diese ist dem Co-Autoren Amnesty International sicherlich recht. Wenn nicht sogar beabsichtigt! "Am Pranger" stehen Menschenrechtsverstöße, die es zu verhindern gilt. Aber wer den Titel hört, könnte denken, Unschuldige sollen im Spiel vor dem Pranger (= Gericht) gerettet werden.

Die Spieler starten mit ihren Pöppel-Teams auf verschiedenen Plätzen der Stadt. Ihre Aufgaben sind es drei Menschenrechtsverstöße aufzudenken und zu verhindern. Die Pöppel werden durch Würfeln innerhalb der Stadt bewegt. Treffen sich Spielfiguren verschiedener Teams auf einem Aktionsfeld, können sie zum Beispiel eine Delegation entsenden oder eine Demonstration organisieren. Dafür erhält jedes Team einen weißen Powerstein. Fünf dieser Steine sind nötig den Menschenrechtsverstoß zu verhindern. Weiter gibt es Steine bei richtigen Antworten zu Fragen zum Menschenrecht. Hilfreich ist hier die beigefügte "Allgemeine Erklärung der Menschrechte" der Vereinigten Nationen. Eine dritte Möglichkeit an die hilfreichen Powersteine zu kommen, ist eine Argumentationsrunde. Im direkten Gespräch mit Argumenten und sachlichen Schlussfolgerungen soll Stellung zu vorher gestellten Aufgaben genommen werden. Diese Aufgaben sind immer angelehnt an einem zubearbeiteten Menschenrechtsverstoß. Dieser Teil wird als Herzstück des Spiels angesehen, da Jugendliche und Erwachsene von sich aus über die Menschenrechte diskutieren sollen. Die Ziele der Spieler werden jedoch von Zeit zu Zeit durch die Machiavelli-Karten der Herrschenden beeinträchtigt, nicht aber ganz aufgehalten. Wann und ob dies passiert, entscheidet der Würfel.

Die Menschenrechte und Verstöße sind für viele Jugendliche ein langweiliges, nicht fassbares Thema. Warum auch, im Vergleich zu anderen Ländern dieser Welt passieren sie in Deutschland ja auch kaum und nur in schwachen Auswirkungen auf die einzelne Person. Zur Vorbereitung sollten daher die Regeln gut durchgelesen und vielleicht eine passende Kurzgeschichte als Einleitung und zur Beruhigung vorlesen werden. Sammeln Sie auch Beispiele wie der Verstoß der Menschenrechte auf den Lebensalltag der Jugendlichen wirken würde!

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