| Alea iacta estAleae iactae sunt!Was hat Caesar nun gesagt? "Der Würfel" oder "Die Würfel"? Irgendwie weiß das keiner so genau und beide Versionen haben ihre Anhänger. Dass dieses Spiel aber "Alea iacta est" heißt verwundert nicht, schaut man sich einmal den Namen des Verlages an. Dennoch wäre "Aleae" nicht schlechter gewesen, denn es sind eine Menge Würfel in der Schachtel, die geworfen werden wollen.
In der Regel sind Spiele mit Würfeln eher Glücksspiele oder zumindest Spiele, bei denen immer wieder jemand anderes gewinnt, da Taktik nicht so groß geschrieben wird. Wie auch, man kann ja nur schlecht voraussehen, welche Augen geworfen werden.
Gibt man aber den Spielern gleiche eine Handvoll Würfel und viele Möglichkeiten, wie man diese Würfel, einmal geworfen, einsetzen kann, dann sieht die Sache schon anders aus. Auch wenn es immer ein relativ glückslastiges Spiel bleiben wird, ein wenig mehr Taktik bringt diese Maßnahme allemal.
Im Spiel gibt es 4 1/2 Gebäude, auf die man seine Würfel verteilen kann und die einem unterschiedliche Vorteile bringen. Da wären: das Forum Romanum, der Senat, der Tempel, die Garnision und die Latrine.
Wer an der Reihe ist, wirft alle seine Würfel und legt mindestens einen in eines der Gebäude. Es ist nicht erlaubt in mehrere Gebäude gleichzeitig zu legen, wenn man aber alle Würfel in ein Gebäude legen kann, darf man das machen. Ein Durchgang geht so lange, bis ein Spieler keine Würfel mehr hat, dann wird die Runde noch zu Ende gespielt und der Durchgang ist vorbei.
Bei 4 oder 5 Spielern werden 5 Durchgänge gespielt, was in unseren Runden zu Wehklagen führte, da der Startspieler der ersten Runde auch Startspieler der letzten Runde war und er glaubte, dass der Spieler, der hinten sitzt einen Vorteil habe. Na gut.
Ich kann meine Würfel in den Tempel legen, dabei muss ich aber beachten, dass der erste Spieler, der dies tut, nur einen Würfel legen darf. Danach muss man zwei, dann drei usw. legen, aber die Summe der Augen muss immer größer sein. Wer schon Würfel liegen hat, kann diese beim erneuten Legen anrechnen. Man nimmt sich immer so viele Fortuneplättchen, wie man Würfel gelegt hat. Jedes Plättchen ist 1 bis 3 Punkte wert und bei der Wertung am Ende eines Durchgangs, behält der Spieler mit der größten Summe zwei, die anderen ein Plättchen.
Der Tempel war bei uns immer erste Wahl, da man für einen Würfel bis zu drei Punkte sicher hat. Sehr gerne wurden auch noch zwei Würfel gelegt, da man im Fall der Zweitplatzierung immerhin das bessere Plättchen bahalten konnte. So legte der Startspieler eines Durchgangs eigentlich immer seinen ersten Würfel in den Tempel.
Als nächste Möglichkeit steht der Senat an. Um hier Würfel zu platzieren muss man eine Straße bilden. Dabei ist auch schon ein Würfel eine Straße. In späteren Runden kann man seine Auslage noch verbessern, also anlegen. Der Spieler, der am Ende eines Durchgangs die längste Straße liegen hat, Gleichstand darf es nicht geben, nimmt die obersten drei Karten vom S.P.Q.R - Stapel und sucht sich eine aus. Die übrigen zwei gibt er an den Nächsten weiter und die dritte Karte bekommt der dritte.
Dieser Teil des Spieles hat alle Spieler genervt, da die Karten nicht selbsterklärend sind auch auch die Texte in der Anleitung nicht immer auf Anhieb verstanden wurden. Wer eine dieser Karten nehmen darf, muss in der Regel nachschauen, was die Karten bringen. So kommt es zu einer Pause, in der drei Spieler sich die Regel reichen, damit alle wissen, was ihnen diese Karte bringt. Da es 13 verschiedene Karten gibt, die mit den römischen Zahlen I bis XIII nummeriert sind, haben Nicht-Lateiner es manchmal ein wenig schwieriger die richtige Karte recht schnell zu entdecken und das Spiel zieht sich dann weiterhin hin.
Hat man diese Nachschlageorgie hinter sich, kommt man zum Castrum, der Garnision. Hier werden Provinzplättchen verteilt. Seine Würfel muss man in Päschen ablegen, auch hier gilt, ein Würfel ist schon ein Pasch, der später ergänzt werden darf.
Es dürfen sich aber nicht die gleichen Päsche in der gleichen Anzahl im Castrum befinden. So kann Axel drei Fünfen liegen haben und ich vier. Immo darf, wenn er denn will, noch zwei Fünfen reinlegen, muss aber, wenn er erhöhen will, gleich auf fünf Fünfen springen.
Am Ende des Durchgangs bekommt der Spieler mit dem höchsten Pasch eine der ausliegenden Provinzen, seiner Wahl. Danach dürfen die anderen Spieler paschabwärts sich bedienen. Sollte ein Spieler mehr als einen Pasch im Castrum liegen haben, nimmt er auch mehr Provinzen.
Die Provinzen sind 0 bis 4 Punkte wert, aber nur, wenn sie auch besetzt sind. "Besetzt" heißt, dass sich ein Ehepaar von Patriziern, oder zumindest ein Patrizier, dort aufhält. Provinzen ohne Patrizier sind 0 Punkte wert.
Zu viele Provonzplättchen machen es schwer auch noch die passenden Patrizier zu bekommen, deshalb sollte man nicht zu viele davon sammeln. Außerdem sollte man darauf achten, die eine oder andere wertvolle Provinz zu ergattern, denn nur mit 1er Provinzen kann man schlecht gewinnen.
Im Forum schließlich gibt es die Patrizier. Hier darf man seine Würfel loswerden wenn man entweder mit zwei Würfeln eine 5 hat (also 4;1 oder 2;3) oder einen einzelnen Würfel ablegen will. Im Forum gibt es, beim Spiel zu viert, 6 Säulen, demzufolge auch sechs Patrizier zu ergattern. Die Patrizier haben die Werte von 1 bis 3 und sind mit ihrer Farbe einer Provinz zugeordnet.
Wer seine oder seinen Würfel hier ablegen will, darf immer links von gleichhoen Würfeln einsetzen. Eine "1" kommt also immer ganz links und verschiebt die anderen Würfel. Würfel, die aus den Forum geschoben werden, landen in der Latrina; dafür bekommt man einen "Repete!"-Chip, den man zum einmaligen Neuwürfeln aller oder nur einem Teil seiner Würfel einsetzen kann.
Alea iacta est hat uns gut gefallen, bis auf die Sache mit den SPQR-Plättchen, deren Funktion man auch nach mehrmaligem Spielen nachschauen muss. Natürlich hetzt uns niemand wenn wir spielen, von einigen Abenden mal abgesehen, wenn es irgendwo zu brennen scheint und man nicht mal in Ruhe überlegen darf. Aber trotzdem; an sich ist Alea iacta est ein schnelles Spiel und das Nachschlagen bremst es ein wenig aus.
Der Rest des Spieles passt sehr gut zusammen, man kann eigentlich immer einen oder mehrere Würfel ablegen und muss schon überlegen, welches die beste Taktik ist, oder welches in diesem Moment mit den gewürfelten Würfeln der beste Zug sein könnte.
Wie gesagt, der Tempel ist mehr oder weniger ein Muss, besonders für den Startspieler eines Durchgangs. Die SPQR-Karten hatten unserer Meinung nach nicht zu viel Einfluss, auf jeden Fall sind sie keine volle Straße (1 bis 6) wert. Wenn man noch Würfel übrig hat, kann man sie gerne in den Senat legen, aber unbedingt Erster hier zu sein, ist nicht wichtig.
So gab es immer Phasen, in denen die Spieler sich um Provinzen und/oder Patrizier stritten oder ihre Würfel noch schnell in den Tempel steckten, da es keine interessanten Patrizier und/oder Provinzen in diesem Durchgang gab.
Alea iacta est ist ein schönes und schnelles Spiel, das leider durch die SPQR-Plättchen ein wenig an Fahrt verliert. Dennoch lohnt sich der Kauf, wenn man gerne schnelle und spaßige Spiele spielt.
Sie sollten Alea iacta est kaufen, wenn Sie: | Sie sollten Alea iacta est nicht kaufen, wenn Sie: | - gerne Spiele mit Würfeln spielen | - meinen, dass Würfel und Taktik nicht zusammen passen | - gerne Spiele spielen, die nicht zu lange dauern | - keine Spiele im alten Rom mögen | - trotz Würfeln im Spiel nicht auf Taktik verzichten wollen | - Spiele unter zwei Stunden nicht spielen | | - nicht ständig zur Regel greifen möchten | | | | |
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KurzinfosAlea iacta estGesamtbewertung AutorJeffrey D. Allers & Bernd Eisenstein VerlagaleaErscheinungsjahr2009 Spieleranzahl2 - 5 Dauerca. 45 - 60 Min. Alterab 9 Jahren Preisca. 16 € Besucher-WertungSie kennen Alea iacta est? Wie viele Sterne würden Sie vergeben?
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